Trojaner
Deutsches Luft- und Raumfahrtzentrum Opfer von Spionageangriffen
Mehrere Rechner im deutschen Luft- und Raumfahrtzentrum wurden mit Trojanern infiziert. Ermittler vermuten dahinter einen professionellen Angriff. Erste Indizien weisen nach China.

Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) bei Köln setzt sich bereits seit Monaten gegen ausgefeilte Spionageangriffe zur Wehr. Das berichtet der Spiegel in seiner aktuellen Ausgabe 16/2014. Die eingesetzten Trojaner hinterlassen demnach nur wenige Belege in den Logdateien, zerstören sich selbst bei der Entdeckung und können daher nur schwer nachverfolgt werden. Deshalb spekuliert man auf einen professionellen Angriff von ausländischen Geheimdiensten.
Die Angriffe sind offensichtlich strukturiert und koordiniert erfolgt. Mehrere Computer von Forschern und Systemadministratoren wurden laut Spiegel mit Spionagesoftware infiltriert. Betroffen seien dabei alle eingesetzten Betriebssysteme. Schließlich habe das DLR das 2011 von der deutschen Regierung gegründete Nationale Cyber-Abwehrzentrum in Bonn zur Hilfe gerufen.
Einige Indizien des Spähangriffs weisen in Richtung China. Bei der Codeanalyse seien chinesische Schriftzeichen sowie bestimmte Schreibfehler aufgefallen. Jedoch könne dies ebensogut eine bloße Tarnung zur Irreführung seien.
Würde jedoch der Verdacht mit China bestätigt werden, wäre dieser Fall besonders heikel. Schließlich war Deutschland das erste Land, das mit China eine Kooperation im All aufgenommen hat. Die beiden Länder verfolgten im November 2011 ein gemeinsames Forschungsprojekt. Das Deutsche Luft- und Raumfahrtzentrum feierte dies damals als eine "Erfolgsgeschichte".
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