Wie oft bei Open-Source-Projekten stand am Anfang ein Entwickler, der sich ärgerte. In diesem Fall ist es Gregor Wagner, ein Doktorand an der Universität von Kalifornien, Campus Irvine, der Probleme mit Firefox auf seinem Netbook hatte. Er sah sich daraufhin die Speicherverwaltung von Firefox genauer an und änderte sie an zwei Stellen:
Ein Patch sorgt dafür, dass die "Garbage-Collection" (GC) - zu deutsch: Müllabfuhr - häufiger tätig wird: nicht erst, wenn der belegte Speicher eine bestimmte Größe erreicht hat, sondern spätestens nach 20 Sekunden. Die GC gibt nicht mehr benutzten Speicher wieder frei.
Der zweite Patch ändert die Strategie beim Belegen von Speicher: Bisher verwendet Firefox für alle Objekte denselben Bereich und vergrößert ihn in 1 MByte-Schritten. Erst vollständig leere Bereiche werden wieder freigegeben. Wagners Patch unterscheidet nun zwei Bereiche, einen für langlebige, einen für kurzlebige Objekte. Damit verhindert er, dass einzelne langlebige Objekte ganze 1-MByte-Pakete blockieren.
Erste Messungen zeigen, dass Firefox' Speicherbedarf beim Surfen durch die Änderungen um etwa ein Drittel sinkt. Für den aktuellen Firefox 5 kamen die Patches zu spät, könnten aber in Version 7, die für Ende des Jahres angekündigt ist, integriert werden.