Auf fast 500 Seiten im großzügigen Querformat 32 x 28 cm gibt es eine umfassende Antwort auf die Frage, welche Fotobücher auf besonders überzeugende und charakteristische Weise Einblick in "Deutschland" gegeben haben. "Deutschland im Fotobuch " zeigt Bücher aus den letzten Tagen des Kaiserreichs und der Weimarer Republik, aus dem "Dritten Reich", der Bundesrepublik, der DDR und dem vereinten Deutschland.
Viele wichtige Fotografen sind mit gestalterisch geschlossenen Werken - und nicht wie sonst oft mit einzelnen Bild-Ikonen - zum Thema vertreten. Die einleitend im Buch wohlbegründete Auswahl umfasst Klassiker wie August Sander und Albert Renger-Patzsch, Abisag Tüllmann und Edith Rimkus, Leonard Freed und George Hashiguchi, Dirk Reinartz, Chargesheimer, Will McBride, Heinrich Riebesehl und Christian Borchert, erlaubt aber auch (Wieder-)Entdeckungen weniger bekannter Namen wie z. B. Lothar-Günther Buchheim, Helfried Strauß oder Günter Zint. "Deutschland im Fotobuch" versammelt - gegliedert in thematische Gruppen wie Landschaften, Städte, Menschen, Arbeit, Architektur, Zeitgeschehen, Grenzen und "Typisch deutsch" - insgesamt 273 Werke, die mit Beispielseiten, einem kurzen Text und bibliografischen Daten vorgestellt werden.
Insgesamt erweist sich "Deutschland im Fotobuch" als faszinierende fotografische wie zeitgeschichtliche Fundgrube und weckt neues Interesse am Genre Fotobuch. Die 88 Euro sind eine lohnende Investition. Und als Geschenk - für andere Foto(buch)-Liebhaber oder sich selbst - kann man mit dem Band garantiert nichts falsch machen.
Manfred Heiting, Thomas WiegandSteidl-Verlag, Göttingen492 Seiten, Format 32 x 28 cmISBN: 978-3-86930-249-2Sprache: DeutschPreis 88 Euro