Computex 2013

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Davon, dass der klassische PC - auch in Form eines Notebooks - inzwischen zu einer aussterbenden Art gehören soll, ist auf der Computex in Taipeh nichts zu merken. Denn die Trendsetter sind dieses Jahr nicht Android-Tablets mit ARM-Prozessoren, sondern Rechner mit x86-CPUs und Windows 8.

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Computex 2013
Computex 2013
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Die wichtigste Neuvorstellung auf der taiwanischen Computermesse ist mit Sicherheit die vierte Generation von Intels Core-Prozessoren, auch bekannt unter seinem Codenamen Haswell . Bei dem neuen 22-Nanometer-Prozessor hat Intel wieder größere Architekturverbesserungen vorgenommen, die allerdings primär die Grafikperformance steigern und die Leistungsaufnahme senken.  Das ist natürlich vor allem für Notebooks und noch viel mehr für flache Ultrabooks oder Hybrid-Tablets wichtig, die wenig Raum für einen großen Akku bieten und auch in aller Regel ohne zusätzlichen Grafikchip auskommen müssen. Aber natürlich bekommen auch die CPUs für Desktop-PCs Nachfolger auf Haswell-Basis mit etwas höherer Rechenleistung und schnellerer GPU. Besonders spannend sind aber die neuen Mobilprozessoren. Bei den besonders sparsamen Y- und U-Modellen, die für Tablets und Ultrabooks bestimmt sind, hat Intel nun den Chipsatz mit auf dem CPU-Gehäuse untergebracht, um so Platz zu sparen, bei den größeren M- und H-Modellen für größere Notebooks bleibt es bei zwei getrennten Chips. Mehr Auswahl und vor allem Leistung bietet Intel mit Haswell bei der integrierten Grafikeinheit: Neben Prozessoren mit einer weiter entwickelten HD-4000-Grafik (HD 4600) gibt es noch die HD 5000 mit zusätzlichen Funktionseinheiten und zwei weitere integrierte GPUs die den neuen Namen Iris tragen: Iris 5200 als höher getaktete HD 5000 und die Iris Pro 5200 mit auf der CPU integriertem Speicher (eDRAM). Sie soll bei der 3D-Leistung auch mit diskreten Mobile-Grafikchips der unteren Mittelklasse mithalten können.

Sony mit Highend-Ultrabook und neuem Slider

Die mit Haswell mögliche längere Akkulaufzeit illustriert etwa das auf der Computex neu vorgestellte Sony-Ultrabook VAIO Pro 13 bei einem Gewicht von knapp über einem Kilogramm trotzdem eine Akkulaufzeit von 8 Stunden bieten, das 870 Gramm leichte Pro 11 mit 11,6-Zoll-Display soll sogar 11 Stunden durchhalten. Die neuen Pro-Modell werden primär mit Touchscreen-Displays angeboten. Eine weitere Sony-Premiere mit Haswell-Prozessor ist das elegante Duo 13 . Das Hybrid-Tablet gehört wie das schon längere lieferbare und kleinere Duo 11 zum Slider-Typ, bei dem das Display für den Notebook-Modus über dem Keyboard nach hinten gleitet und sich dabei aufstellt. Alle drei Geräte sind mit Full-HD-IPS-Displays ausgerüstet, die mit Sonys Triluminos-Technik eine natürlichere Farbdarstellung bieten sollen. Mit Preisen ab 1000 Euro für die Pro-Modelle bzw. 1500 Euro für das Duo 13 gehören die neuen VAIOs in die High-End-Kategorie. Für schmalere Geldbeutel bietet Sony die Geräte der neuen Fit-Linie an.

Full-HD ist nicht genug

Ein weiterer Trend auf der Computex  sind Geräte mit extrem hochauflösenden Displays. Dell präsentierte auf der Messe das XPS 11, dessen 11,6-Zoll-Display mit einer Auflösung von 2560 x 1440 Bildpunkten arbeitet. Das sehr flache Keyboard kann ähnlich wie bei den Yoga-Geräten von Lenovo komplett hinter das Display geklappt werden und verwandelt das Duo 11 so in ein Tablet. Das ebenfalls mit Haswell-CPU bestückte XPS 11 kommt aber erst im Lauf des Jahres auf den Markt. Ebenfalls mit Quad-HD-Display und natürlich Haswell-Prozessor kommt die Neuauflage von Acers S7-Ultrabook auf den Markt. Das neue S7 wird nur noch mit 13,3-Zoll-Display angeboten, der 11,6-Zöller läuft aus.

Displays mit einer noch höheren Auflösung zeigt Sharp: Die neuen IZGO-Touchscreen-Panels mit 14- und 15,6 Zoll Diagonale liefern astronomische 3200 x 1800 Bildpunkte. Fujitsu wird mit dem UH90 ein Haswell-Ultrabook mit dem 14-Zoll-Sharp-Panel auf den Markt bringen, ob das Gerät auch nach Europa kommt, ist noch nicht klar. Neben Sharp arbeitet aber auch Samsung an Displays mit der 3200er-Auflösung.

Asus fährt zweigleisig

Mit dem Transformer AiO hat Asus bereits einen Rechner im Programm, der ein Android-Tablet mit einer Windows-Basiseinheit kombiniert, die das Tablet als Monitor nutzt. Nach dem All-in-One kommt mit dem Transformer Book Trio nun ein Notebook, das nach demselben Prinzip funktioniert. In dem abnehmbaren 11,6-Zoll-Display steckt ein eigener Atom-Prozessor, der es zu einem Android-Tablet macht. Die Basiseinheit mit Haswell-CPU und Windows 8 kann wie schon beim Transformer AiO via Splashtop vom Tablet aus ferngesteuert werden. Sie kann zudem mit einem externen Monitor auch als Desktop-PC dienen, während man das Display als Android-Tablet nutzt. 

Das erste Mini-Tablet mit Windows 8

Auf der Computex ist auch das schon lange erwartete 8-Zoll-Tablet mit Windows 8 zu sehen. Das Iconia W3-810 ist mit einem 8.1-Zoll-Display ausgestattet, das 1280x800 Bildpunkte darstellt, als CPU dient ein  Intel Atom Z2760 (Clover Trail) mit 1,8 GHz und zwei Kernen. Als Massenspeicher dient ein 32- oder 64GByte großer  Flashspeicher. Der Preis für das kleine Windows-8-Tablet, für das es auch ein optionales Tastaturdock im 11-Zoll-Format gibt, wird bei 330 Euro für die 32-GByte-Version liegen, die 64-GByte-Variante kostet 380 Euro. Bei diesem Preis ist allerdings ein Office 2013 bereits dabei. Denn Microsoft will den kleinen Windows-Tablets einen besseren Start verschaffen und schnürt daher für die Hersteller ein günstiges Kombi-Paket aus Windows 8 und Office 2013.

Einen Weg zu günstigeren Windows-Tablets will auch Intel mit dem kommenden Atom-Prozessoren der Bay-Trail-Serie ebnen. Sie kommen im Gegensatz zu den aktuellen Modellen auch mit vier Kernen und sollen 4 GByte RAM unterstützen. Die wichtigste Neuerung wird aber Integration der HD-4000-GPU, die für eine deutlich höhere Grafikleistung sorgen wird.

Intel konzentriert sich mit Bay Trail aber nicht allein auf Windows 8, sondern preist den neuen Chip auch als optimale Android-Plattform an und tritt damit in Konkurrenz zu den ARM-Prozessoren. Bei den Windows-Tablets will dagegen AMD mit Temash punkten. Der Prozessor mit vier Jaguar-Cores, sie werden auch in den CPUs von PS4 und Xbox One eingesetzt, soll mit seiner integrierten Radeon-GPU nicht nur eine höhere 3D-Leistung als Bay Trail bringen, sondern auch alle ARM-Prozessoren schlagen.

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