Markt
Canon 2013: Prognose reduziert, SLR-Verkauf rückläufig
Canon reduziert seine Finanzprognosen für das laufende Geschäftsjahr und verzeichnet erstmals rückläufige Verkäufe bei Kameras mit Wechselobjektiven.

Der weltweit größte Kamerahersteller Canon korrigiert seine wirtschaftlichen Prognosen für das laufende Geschäftsjahr nach unten. Das meldet der Wirtschaftsdienst Bloomberg anlässlich der Veröffentlichung der jüngsten Canon-Quartalszahlen. So reduziert Canon seine Erwartungen für den Bilanzgewinn des Gesamtunternehmen im laufenden Geschäftsjahr zum 31. Dezember von bisher 260 Milliarden auf nun 240 Milliarden Yen (rund 1,8 Mrd. Euro). Bloomberg zitiert dazu mit Takashi Aoki einen Fondsmanager aus Tokio: "Die Korrektur nach unten ist größer als erwartet und wird eine negative Auswirkung auf Canon-Aktie haben."
Rückgang bei SLRs
Wie Bloomberg weiter berichtet, musste Canon erstmals in seiner Geschichte einen Umsatzrückgang bei seinen EOS-Kameras mit Wechselobjektiven (SLR- und Systemkameras) verzeichnen und sein aktuelles Verkaufsziel für SLR-Kameras von 9 auf 8 Millionen Stück reduzieren. Canon macht in seinem Quartalsbericht mit den veränderten Prognosen die schwächelnde wirtschaftliche Entwicklung in vielen Exportländern, so auch in Europa, für die nachlassende Nachfrage nach Kameras mit Wechselobjektiven verantwortlich. Er erwartet eine Belebung des Geschäfts, wenn sich die Weltwirtschaft wieder erholt.
Dass Canon trotz rückläufigem Umsatz und Gewinn noch schwarze Zahlen schreibt, ist wesentlich firmeninternen Kostensenkungen und dem schwachen Wechselkurs des Yen zuzuschreiben, der der exportorientierten japanischen Industrie zugute kommt.
Wenig Innovation
Was Bloomberg nicht schreibt, aber erschwerend hinzukommt und ebenfalls zu einem Canon-Problem werden könnte, ist der Punkt, dass Canon - so, wie es derzeit aussieht - anders als die Konkurrenz von Fujifilm, Nikon, Olympus, Panasonic, Samsung und Sony dieses Jahr ohne wirklich innovative Kameras in die wichtigste Verkaufssaison des Jahres, das Weihnachtsgeschäft, geht.
Übersicht: Alle EOS-DSLRs im Test
Eine schöne Satire zu Canons Reaktion auf die Innovationen der Konkurrenz liefert eine Internet-Meldung über die "erste wirkliche Retro-Kamera der Welt", die Canon "ÜberCamera®". Sie wurde entwickelt nach dem Motto "Designed to Make the Possible Impossible", arbeitet mit einem 5-Megapixel-Retro-Sensor der ersten Kodak-Generation und speichert auf Floppy-Disks.
Mehr zu der im Ausriss abgebildeten Kamera auf der Seite des Lego-Fans Suzuki.
