Wer Bitcoin besitzt, wird nach einem Blick auf den Kurs am 2. Februar wohl bedrückt dreinschauen. Stand der Preis pro Token am Vorabend noch bei rund 10.100 US-Dollar, sackt der Bitcoin-Kurs über Nacht auf rund 8.000 US-Dollar ab. Tendenz weiter fallend. Grund dafür sind Nachrichten, die Anleger wohl zu Panikverkäufen verleiten.
Diejenigen, die sich in der Vergangenheit mit Bitcoin oder Kryptowährung allgemein auseinandergesetzt haben, werden bei erneuten Falschmeldungen und plötzlich aufkeimender Panik-Stimmung die Augen verdrehen. Denn den aktuellen Preissturz begünstigt u.a. eine falsche Interpretation der indischen Regierung zum Thema Kryptowährungen. Medien berichten, Indien plane ein Verbot.
Statt einem "Kryptowährungs-Verbot" sieht die indische Regierung jedoch eine Regulierung der Coins vor. Indien möchte lediglich verhindern, dass Kryptowährungen für kriminelle Machenschaften missbraucht werden.
Tatsächlich spricht der indische Finanzminister Arun Jaitley davon, die "Blockchain Technologie aktiv zu erforschen, um diese in der digitalen Wirtschaft zu nutzen." Das Statement der Regierung und die daraus folgende Panik-Stimmung kommentierte auch der Kryptowährungs-Journalist Joseph Young (u.a. Cointelegraph) auf Twitter.
Bitcoin und Steuern: Thema Steuern noch unklar
Durch Preisexplosionen verschiedener Kurse sind Kryptowährungen bei der Allgemeinheit angekommen. Dadurch werden sie auch für Aufsichts- und staatliche Behörden wie Finanzämter in allen Ländern interessant. Weltweit suchen Regierungen Lösungen, um das Thema Steuern für Kryptowährungen in den Griff zu bekommen. Bisher gestaltet sich das vielerirts allerdings schwierig, weil Finanzbehörden das Recht fehlen kann, Benutzerdaten von Börsen und vor allem dezentralen Systemen einzusehen.
Wie Cointelegraph schreibt, ist dies in den USA sogar verfassungswidrig. Als der US-amerikanische Internal Revenue Service (IRS) nämlich gerichtlich Kunden-Daten anfordern will, verliert die Bundessteuerbehörde vor Gericht. Da die IP-Adressen der Bitcoin-Investoren anonym sind, müssten Besitzer von Kryptowährungen ihre Gewinne in den USA selbst an das Finanzamt melden. Die IRS forderte eine Offenlegung von Bitcoin-Vermögen von der US-amerikanischen Bevölkerung, doch bisher kamen dem nur 802 Anleger nach.
In Australien versucht es die Regierung ebenfalls mit Aufforderungen an die Einwohner. Doch schlussendlich muss der Bitcoin-Besitzer seine Einnahmen selbst bei der Steuererklärung angeben. Ein Sprecher des dort ansässigen Finanzamts droht Steuersündern mit "starken Maßnahmen" und will nach verdächtigen Personen Ausschau halten, die über ihre Verhältnisse leben.
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Im Moment herrscht viel Verwirrung um die richtige Besteuerung. Hierzulande ist die Steuer auf Bitcoin und Ethereum relativ klar geregelt. In anderen Ländern könnten noch drastischere Regulierungsmaßnahmen folgen, um an benötigte Informationen von Anlegern zu gelangen.