Kryptowährungen
Bitcoin-Kurs springt auf 15.000 US-Dollar: Future-Optionen lassen IOTA und Co. leiden
Der Bitcoin-Kurs hat in der Nacht auf Donnerstag einen Sprung um über 2.000 US-Dollar auf 15.000 US-Dollar gemacht. Darunter leiden IOTA, Ethereum und Co. Innerhalb einer Woche stieg der Bitcoin somit um über 30 Prozent. Droht das Platzen der Blase?

Ab dem 10. Dezember gibt es einen Markt für Bitcoin-Futures, bei dem Nutzer auf künftige Kurs-Entwicklungen spekulieren dürfen. Das gibt dem Bitcoin-Kurs aktuell einen mächtigen Schub, unter dem „Altcoins“ (alternative Kryptowährungen) wie IOTA, Ethereum und Co. zu leiden haben. Der Bitcoin-Kurs lag in den Morgenstunden kurzzeitig bei über 15.300 US-Dollar. Noch vor einer Woche lag er übrigens bei „gerade einmal“ 10.000 US-Dollar. Das sind über 50 Prozent Wachstum in einer Woche.
Die Nachfrage nach Bitcoin beeinflusst die Kurse der Altcoins. Anscheinend verkaufen wieder einmal Altcoin-Besitzer Teile Ihrer Anlagen, um sich bei Bitcoin einzukaufen. Der IOTA-Kurs etwa verlor innerhalb eines Tages rund 60 Prozent. Der Kurs fiel vom kurzzeitigen Höchstwert von 5,17 Euro auf jetzt aktuell unter 3 Euro. Durch den jüngsten raketenhaften Aufstieg spielt jedoch auch eine Korrektur mit rein.
Beim relativ wertstabilen Ethereum bewegt sich die Kurve seit Montag langsam aber stetig bergab. Am 8. Dezember beträgt der Wertverlust gegenüber Anfang der Woche etwa 8 Prozent. Der Abwärtstrend ist auf coinmarketcap.com bei den meisten großen Kryptowährungen bis auf Bitcoin zu sehen.
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Bitcoin-Futures könnten der Kryptowährung den Weg in den Massenmarkt öffnen. Kleinanleger könnten auf Kursentwicklungen spekulieren und deutlich weniger Verlustrisiko tragen. Während die Unterstützer des Bitcoin weiter an die Zukunft der Kryptowährung glauben, sehen Gegner zwar das Potenzial der Blockchain – befürchten aber das vielzitierte „Platzen der Bitcoin-Blase“.
Bitcoin: Blase oder nicht?
Eine aktuelle Aussage dazu kommt vom Milliardär Thomas Peterffy, CEO von Interactive Brokers. Er sieht tatsächlich eine geringe, aber reale Gefahr, dass Bitcoin-Futures dem Finanzmarkt schaden könnten. Anleger könnten sich verspekulieren und kleine Clearing-Organisationen den Forderungen und Verbindlichkeiten gegenüber den Anlegern nicht mehr nachkommen. Derartige Liquiditätsprobleme könnten eine Kettenreaktion auslösen, die den Finanzmarkt in eine ähnliche Krise wie durch die Lehman Brothers 2008 stürzen. So sieht es die eine Seite - vorrangig vertreten durch Banker und andere Personen konventioneller Finanzmärkte.
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Auf der anderen Seite ist der gesamte Kryptowährungsmarkt trotz gigantischer Zahlen noch relativ klein. Cointelegraph kommt zu dem Schluss, dass platzende Blasen nur etwas für die „Big Boys“ seien. Trotz raketenhaftem Wachstum des Bitcoin-Marktes auf mittlerweile über 250 Milliarden US-Dollar (siehe coinmarketcap.com) sei der private Immobilienmarkt immer noch 500 Mal größer. Andere Märkte wie etwa der Kredit- und Schuldenmarkt liegen bei einem Faktor von 300 und Gold immerhin noch bei einem Faktor von 20 im Vergleich zum Bitcoin. Das Fazit der erwähnten Krypto-Enthusiasten ist: Sollten Kryptowährungen auf einem Schlag ausradiert werden, sei der Einfluss auf den Weltmarkt gering bis nicht spürbar. Natürlich würden alle Anleger auf einen Schlag ihr Geld verlieren. Doch bis es dazu kommen kann, muss schon einiges passieren.
Bitcoin: Wertvoll ohne echten Wert?
Denn ein weiterer Punkt, der oft angebracht wird, ist dass Bitcoin keinen realen Gegenwert habe. Es ist richtig, dass Kryptowährungen in der Regel nicht an materielle Güter gekoppelt sind. Doch das ist der US-Dollar beispielsweise ebenso nicht mehr – seit über 45 Jahren ist die US-Währung nicht mehr an Gold gebunden. Klassisches Geld kann bei Bedarf beliebig neu gedruckt werden und führt zu Inflation. Die eine oder andere Finanzkrise basiert auf ebenjener Entkopplung. Das ist bei konventionellen Kryptowährungen per se nicht möglich.
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Da der Wert einer Kryptowährung sich wie bei jedem Gut aus dem Verhältnis von Angebot und Nachfrage ergibt, braucht es für eine Bewertung nicht unbedingt einen materiellen Gegenwert. Die Krise in Venezuela beispielsweise zeigt, wie schnell die Nachfrage nach Kryptowährungen steigen kann, wenn konventionelle Finanzsysteme sprichwörtlich den Bach hinuntergehen. Zu dieser Zeit sprang der Bitcoin übrigens von rund 2.500 auf 4.000 US-Dollar. In Venezuela soll künftig eine eigene Kryptowährung namens Petro die Nutzung des volatilen Bitcoin unnötig machen. Platt gesagt, ist der Bitcoin einfach nur so viel wert, weil viele Menschen - Käufer und Verkäufer - ihm diesen Wert zusprechen. Und daran wird sich vor allem bei Investoren und Händlern wahrscheinlich so schnell nichts schlagartig ändern.