"About: Kate"
arte startet crossmediales TV-Experiment
arte verwischt mit der innovativen TV-Serie "About: Kate" nicht nur die Grenzen zwischen Fernseher und Mobilgeräten, sondern auch zwischen Realität und Fiktion.

"About: Kate" heißt die Serie, mit der Kulturkanal arte das Fernsehen ab dem 27. April revolutionieren will. Das "Second Screen"-Konzept verfolgen auf die eine oder andere Weise bereits mehrere TV-Sender. Noch nie jedoch verzahnten sich die Bildschirme der mobilen Heimnetzwerkpartner mit dem des Fernsehers so eng, überraschend und innovativ. Dinge, die die Protagonistin der Serie auf ihrem Handy oder Laptop sieht, werden nicht auf dem TV-Schirm gezeigt, sondern auf den Mobilgeräten. Zum Teil nur für kurze Momente, oder vielleicht auch lediglich als Fragmente. Man beginnt, die Dinge mit Kates Augen zu sehen und, so arte, sich in ihren "Bewusstseinsstrom" zu begeben.
Thematisiert wird die geistige Verfassung der digitalen Generation. Das von der Berliner Produktionsfirma Ulmen Television entwickelte Projekt folgt den Prinzipien des Transmedia- Storytellings. Die 14-teilige Serie wird, von einer App, einer Website und einem Facebook-Account der Protagonistin ergänzt, wöchentlich samstags um 23.45 Uhr ausgestrahlt. Im Mittelpunkt der Serie steht die Kunststudentin Kate Harff, Ende 20, die sich am Silvesterabend freiwillig in eine Berliner Nervenklinik einweist. Sie steckt in einer Identitätskrise, fühlt sich fremdbestimmt. Suchmaschinen scheinen mehr über sie zu wissen als sie selbst. Der ständige Input in den sozialen Netzwerken überfordert sie. Kate braucht einen Neustart. Mit Laptop und Smartphone bewaffnet macht sie sich auf die Suche nach sich selbst, bewegt sich durch Videoclips, Fotoalben, virtuelle Pinnwandeinträge und Erinnerungen. Doch je näher sie den Ursachen für ihre Überforderung kommt, desto mehr scheint sich ihr Unbewusstes zu verselbstständigen.
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Mit Hilfe von Facebook, einer Website und einer kostenlosen App für iOS- und Android-Geräte will arte die Grenzen zwischen Realität und Virtualität auch für die Zuschauer verwischen. Über die App sollen sie Kates Gedanken und Fragen auf sich selbst projizieren. So erscheinen Kates Klicks und Links beim Schauen der Sendung in Echtzeit auf dem Smartphone. Clips, Einspieler und Assoziationen aus der Serie können nebenher weiterverfolgt oder geteilt werden. Sogar den umgekehrten Weg gibt es: An Schnittstellen der Serie ruft die App zum Hochladen von Videos und Fotos auf, die ab der dritten Folge sequenzweise in die Serie eingebaut werden. So wird der Zuschauer selbst zum Teil der Serie.
Auf der Website arte.tv/kate (online ab dem 29. März) bündelt ein Daten-Stream Kates digitale Spuren: Suchmaschineneingaben, Playlists, Downloads oder Routenbeschreibungen. Zuschauer, die über mehr als fünf Episoden hinweg mit der App teilnehmen, erhalten nach der Staffel eine detaillierte Auswertung und eine Dokumentation ihrer Entwicklung.
Für die crossmediale Realisierung von "About:Kate" konnten Spezialisten aus unterschiedlichen Bereichen gewonnen werden. Für Drehbuch, Produktion und redaktionelle Begleitung auf den Plattformen Facebook, Web und App zeichnet die Berliner Produktionsfirma Ulmen Television verantwortlich. Die Realisierung von Website und App übernahm die auf digitale und interaktive Erlebniswelten spezialisierte Agentur Netzbewegung GmbH aus Ettlingen. Die Audio-Fingerprint-Technologie zur Synchronisierung der App mit der Serie wurde vom Fraunhofer-Institut für Intelligente Analyse- und Informationssysteme (Fraunhofer IAIS) mit Sitz in Sankt Augustin beigesteuert.
