Börsenkurse abgesackt
Twitter-Konto der Nachrichtenagentur AP gekapert
Online-Kriminelle haben ein Twitter-Konto der US-Nachrichtenagentur AP zeitweise übernommen und eine Falschmeldung über ein angebliches Attentat im Weißen Haus verbreitet.

Moderne Online-Medien, vor allem soziale Netzwerke, spielen heute auch im geschäftlichen Umfeld eine wichtige Rolle. Dass eine Twitter-Meldung sogar wirtschaftlichen Schaden anrichten kann, zeigt ein Beispiel aus dieser Woche. Wie der Antivirushersteller G Data in seinem Blog berichtet, sind Hacker in das Netzwerk der renommierten Nachrichtenagentur AP (Associated Press) eingedrungen und konnten so ein offizielles Twitter-Konto der AP missbrauchen.
Am 23. April gegen 19 Uhr europäischer Zeit erschien auf dem Twitter-Account der AP eine Meldung über ein Attentat im Weißen Haus, dem Sitz des US-Präsidenten. Dabei sei Präsident Obama verletzt worden, hieß es. Diese Meldung wurde innerhalb weniger Minuten von 1.500 Person weiterverbreitet (mit sogenannten Re-Tweets).
Bereits sechs Minuten nach Veröffentlichung der Falschmeldung verlautbarte AP auf seinem Unternehmens-Account, es habe sich um eine gefälschte Nachricht gehandelt. Dennoch fiel der Dow-Jones-Index der New Yorker Börse zwischenzeitlich um 150 Punkte, wodurch erheblicher finanzieller Schaden entstanden sein dürfte.
Mehrere Twitter-Konten der AP waren zeitweise nicht erreichbar. AP meldete, die Täter seien wohl durch Phishing-Angriffe auf das Firmennetzwerk der Agentur an die Zugangsdaten für das Twitter-Konto gelangt. Eine Gruppe, die sich "Syrian Electronic Army" nenne, habe die Verantwortung für die Angriffe beansprucht. Die Agentur arbeite zur Aufklärung der Vorfälle eng mit Twitter zusammen und auch die US-Bundespolizei FBI habe Ermittlungen aufgenommen.
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