Während Google Fiber in einzelnen US-Städten bereits mit Internet-Übertragungsgeschwindigkeiten von 1 Gbit/s lockt, surfen Millionen Amerikaner noch im Schneckentempo. Wie CNN Money in Berufung auf dem aktuellen Quartalsbericht von AOL berichtet, sollen noch 2,1 Millionen Kunden einen Vertrag für die klassische, analoge Modemeinwahl besitzen. Damit sind Geschwindigkeiten von maximal 56 KBit/s möglich.
Durchschnittlich müssen die verbleibenden Modem-Nutzer etwa 20 US-Dollar im Monat für ihren Vertrag zahlen. Zu den 56k-Anhängern gehören laut AOL auch einige Kunden, die lediglich ermäßigte Beiträge zahlen oder gar ganz kostenlos surfen - sei es aus Kulanz oder wie in den 1990er Jahren dank Gratis-Probeaktionen.
Nun kann man zu recht fragen: Wer tut sich 56 Kbit/s an, wenn selbst das mobile Internet mittlerweile in Form von LTE schon 100 Mbit/s erreicht? Im Jahr 2009 sagten 32 Prozent der Modem-Nutzer in einer Studie des Pew Research Centers, sie könnten sich das schnellere Breitband-Internet nicht leisten. Die anderen gaben an, dass Breitband nicht verfügbar sei, oder waren schlichtweg nicht gewillt zu wechseln.
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Zur Erinnerung, wie langsam 56 Kbit/s wirklich sind, hier die theoretischen Download-Zeiten für eine Datei von 100 MB Größe im Vergleich:
- GPRS (53,6 kbit/s): 4 h 20 min 50 s
- Modem (56,6 Kbit/s): 4 h 09 min 39 s
- ISDN (64 Kbit/s): 3 h 38 min 27 s
- EDGE (260 Kbit/s): 53 min 46 s
- DSL (1 Mbit/s): 27 min 18 s
- 3G / HSDPA (7,2 Mbit/s): 1 min 56 s
- DSL (8 Mbit/s): 1 min 44 s
- DSL (16 Mbit/s): 52 s
- VDSL (50 Mbit/s): 16 s
- LTE (100 Mbit/s): 8 s
- Google Fiber (1 Gbit/s): < 1 s