Whistleblower
Anonymous macht sich für Assange stark
Die Hacktivisten von Anonymous haben sich wieder hinter Julian Assange gestellt, der in England noch immer gegen die Auslieferung an Schweden kämpft. Am Freitag wandten sie sich in einer Videobotschaft an die Öffentlichkeit und den Supreme Court.

Julian Assange erstritt letzte Woche einen kleinen Sieg in seinem Kampf gegen die Auslieferung an Schweden wegen des Verdachts der Vergewaltung. Der High Court in London hatte zunächst seine Berufung gegen die Verfügung der Auslieferung abgelehnt, dann aber wegen des öffentlichen Interesses Assange direkt an den Supreme Court verwiesen. Dort kann er nun innerhalb von 2 Wochen seinen Berufungsantrag direkt stellen.Anonymous will dafür in einem Video und einem Flyer die Öffentlichkeit mobilisieren und auf die Bedeutung der Arbeit von Julian Assange und seiner Wikileaks-Plattform hinweisen. Auch die Richter des Supreme Court sind angesprochen.Im Video heisst es: "Liebe Bürger der Welt, ihr habt vielleicht bemerkt, dass der Gründer von WikiLeaks, Julian Assange, [...] ohne irgendeine Anklage festgenommen wurde," und rufen dazu auf, Geld zu spenden, damit Assange seine Anwälte bezahlen kann. Sie verweisen auf die Bedeutung von Wikileaks, das "eine internationale Plattform, die die Wahrheit zu euch bringt" sei. WikiLeaks habe "Skandale in aller Welt" aufgedeckt und brauche nun die Unterstützung der Öffentlichkeit. Assange selber würde die Öffentlichkeit nie um Geld ausserhalb von Wikileaks bitten, deshalb tue Anonymous das nun für ihn. Neben dem Video gibt es auch einen Flyer zum Ausdrucken.Neben der Öffentlichkeit wenden sich die Anons auch an die Richter des Supreme Court, des höchsten englischen Gerichts. Pragmatisch fordern sie: "Werter Supreme Court, wir verlangen, dass ihr Julian Assange nicht an die schwedische Regierung ausliefert." Anderenfalls sehe man sich "genötigt, zu reagieren". Die Botschaft schliesst mit den Worten: "Befreit Assange! Wir sind Anonymous. Wir sind Legion. Wir würden dem britischen Supreme Court nicht vergeben. Wir vergessen Julian Assange nicht. Rechnet mit uns!"