Amazon
Streik in Bad Hersfeld und Augsburg geht weiter
Die Beschäftigten des Amazon-Versandzentrums in Bad Hersfeld haben in einer Streikversammlung am Samstag beschlossen, den Arbeitskampf fortzusetzen. Auch bei Amazon in Augsburg soll weiter gestreikt werden.

Wie eine Sprecherin der Gewerkschaft Verdi am Montagmorgen bestätigte, wird das Amazon-Versandzentren in Bad Hersfeld seit dem Beginn der Frühschicht um 0.00 Uhr gestreikt. Etwa 400 Beschäftigte werden sich dort nach Verdi-Schätzungen im Laufe des Tages am Ausstand beteiligen. Auch im Versandzentrum Graben bei Augsburg legten am Montag etwa 130 Beschäftigte ihre Arbeit nieder.
Die Arbeitsniederlegungen begannen bereits am Freitag und Samstag bei Amazon in Leipzig und Bad Hersfeld. Etwa 600 Beschäftigte waren jeweils beteiligt. Ob auch am Dienstag weiter gestreikt wird, soll sich heute entscheiden.
Die Forderungen der Kollegen richten sich auf die Arbeitsplatzsicherheit, die Entfristung von Arbeitsverträgen sowie die Einhaltung von tariflichen Mindestlöhnen. Vor allem scheint es die Streikenden zu verbittern, dass der Konzern bislang nicht zur Aufnahme von Tarifverhandlungen bereit ist. Ein Verdi-Sprecher meinte dazu, dass "mit der Ablehnung jeglicher Gespräche über einen Tarifvertrag" Amazon den Beschäftigten Respekt und die "Wertschätzung ihrer Leistung" verweigere.
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Amazon meint, dass der Konzern mit seiner Entlohnung bereits am "oberen Ende des branchenüblichen Niveaus" liege. In Hessen beträgt der Einstiegslohn bei Amazon 9,83 Euro, nach Tarif müssten 12,18 Euro bezahlt werden. In Leipzig beträgt der Amazon-Einstiegslohn 9,30 Euro, nach Versandhandelstarif wären es 10,66 Euro pro Stunde.
Amazon muss durch die Streiks keine Umsatzeinbußen und die Kunden müssen kaum längere Lieferzeiten befürchten. Neben den bestreikten gibt es weitere Amazon-Standorte in Werne, Rheinberg, Koblenz, Graben, Pforzheim und Brieselang bei Berlin.
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