Nachricht an Nichtfreunde
Facebook testet 1-Dollar-Mail in den USA
Wer Facebook-Nutzern, die nicht auf der eigenen Freundesliste stehen, Nachrichten schicken will, wird oft übersehen. Denn die Mail landet im Postfach unter "Sonstiges". Das Social Network testet nun die 1-Dollar-Mail. Es zahlt derjenige einen US-Dollar, der seine Nachricht im normalen Briefkasten des Empfängers zugestellt wissen will.

Facebook startet in den USA einen kleinen Testlauf mit der sogenannten 1-Dollar-Mail. Diese soll Empfänger, die nicht in der eigenen Freundesliste stehen, direkt über deren Hauptpostfach im Social Network erreichen. Denn in der Regel finden sich Mails von unbekannten Personen oder Unternehmen meist im Unterordner "Sonstiges" des digitalen Briefkastens wieder. Das kostenpflichtige Nachrichtensystem ist derzeit nur eingeschränkt möglich. So können wenige ausgewählte Nutzer in den USA vorerst nur eine 1-Dollar-Mail pro Woche verschicken. Unternehmen sind vom Test ausgeschlossen.
Facebook hat mit den aktuellen Änderungen an den Datenschutzregeln festgelegt, dass Nutzer nicht mehr einstellen können, wer ihnen schreibt. Stattdessen greifen nun automatisierte Filter. Es gibt zwei Arten, unter denen die Nutzer wählen können. Zum einen den "Basic"- und zum anderen den "Strict"-Filter. Der erstgenannte Filter schiebt Nachrichten von Freunden und Freundesfreunden in das richtige Postfach, während alle anderen Mails im "Sonstiges"-Ordner landen. Das ist die Voreinstellung für Nutzer, die zuvor unter "Wer kann mir Nachrichten senden" "Freunde von Freunden" oder "Alle" gewählt haben.
Der "Strict"-Filter berücksichtigt nur Nachrichten aus der eigenen Kontaktliste und greift automatisch, wenn Nutzer zuvor die entsprechende Einstellung "Nur Freunde" gewählt haben. Neben diesen sozialen Gesichtspunkten greifen auch Algorithmen bei der Mail-Sortierung, um etwa Spam auszusortieren. Wer als Absender künftig die Filter umgehen möchte, kann womöglich einfach einen US-Dollar bezahlen und nicht gegenseitig auf der Kontaktliste bestätigte Empfänger über deren Hauptpostfach erreichen.
Das soll laut Facebook sinnvoll sein, wenn beispielsweise Personaler potenzielle Arbeitnehmer erreichen wollen. Ein anderes Szenario sei, dass ein Nutzer einen Redner auf einer Messe hört und ihm später noch eine wichtige Frage stellen möchte. Facebook möchte damit neue Wege zur Monetarisierung ausprobieren. Der Betrag von einem US-Dollar kann, wie das Wall Street Journal schreibt, künftig auch angepasst werden.
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