Online-Bewerbung: Portale & Tipps

Tipp 1: E-Mail-Adresse
Wenn Sie auf Stellensuche sind, sollten Sie sich eine eigene E-Mail-Adresse für Ihre Bewerbungen einrichten. Das hat zum einen den Vorteil, dass Sie die elektronische Post von einem Account aus steuern können und Sie somit auch immer die Antwort-Post im Blick haben. Das "Bewerbungskonto" sollte nicht aus einem Witz-, Fantasie-Namen oder einer kryptischen Abkürzung bestehen.
Geeigneter sind E-Mail-Accounts, bei denen Ihr Name ersichtlich ist, also etwa in der Form "vorname-nachname@domain.de". Sollte diese Wunsch-Adresse beim gewünschten Freemailer nicht mehr verfügbar sein, schauen Sie sich bei einem anderen Freemailer um.
Gänzlich ungeeignet sind E-Mail-Adressen, die mit "@buerotiger.de" oder "@baldmama. de" (sogenannte FunDomains) enden. Abgesehen davon, dass solche Adressen wenig seriös wirken, werden sie gern von den Spam-Filtern der Firmen aussortiert. Achten Sie ferner darauf, dass Ihr Vorname und Name in der Absender-Zeile erscheint.

Tipp 2: Auf die richtige Form achten
Weil sich eine Online-Bewerbung im Wesentlichen nicht von einer klassischen Bewerbung unterscheidet, sollten Sie diese genauso gewissenhaft vorbereiten und formulieren.
Was bei der herkömmlichen gedruckten Bewerbung das Anschreiben ist, kann bei der elektronischen Variante die E-Mail selbst sein (ein kurzes Anschreiben als Mail und das Bewerbungs-Anschreiben im Anhang ist auch möglich). So versteht es sich von selbst, dass Sie einen Ansprechpartner und seine E-Mail-Adresse recherchieren sollten.
Aus der Betreff-Zeile der E-Mail sollte auf jeden Fall erkennbar sein, dass es sich um eine Bewerbung handelt. Wenn Sie sich auf eine Stellenausschreibung bewerben, gehört die Stellenbezeichnung in das Betreff-Feld. Auch bei Initiativ-Bewerbungen ist es angeraten, die angestrebte Position dort zu erwähnen ("Bewerbung als Produktmanager"). Fehlt die Betreff-Zeile landet die E-Mail rasch im virtuellen Papierkorb des Personalers.
Die Bewerbungs-Mail richtet sich natürlich direkt an den Ansprechpartner. In der ersten Zeile sollte also das übliche "Sehr geehrte Frau Müller" stehen. Weniger geeignet ist ein formloses "Hallo" oder "Guten Tag".
Während Sie auf ein Wiederholen der Stellenbezeichnung in einer Art Betreff-Zeile im Schreiben selbst verzichten können, sollte möglichst im ersten Satz erkennbar sein, worauf Sie sich bewerben (und wo Sie die Stellenanzeige gesehen haben).
Anschließend folgt das klassische Bewerbungsschreiben. Persönliche Daten wie Anschrift und Telefonnummer können Sie in der Signatur am Ende Ihres Mail-Textes unterbringen. Lebenslauf und Zeugnisse gehören in den Anhang.

Tipp 3: Bei Anhängen sparen
Wie bei der klassischen Bewerbung gehören Lebenslauf und Zeugnisse in den Anhang der E-Mail-Bewerbung. Aber während der mit einer Textverarbeitung erstellte Lebenslauf (inklusive Bewerbungsfoto) ohnehin in elektronischer Form vorliegt, müssen die Zeugnisse erst eingescannt werden (siehe Absatz "Zeugnisse richtig einscannen"). Vergessen Sie nicht, die Dateien so zu benennen, dass Sie Ihnen eindeutig zugeordnet werden können.
Sowohl Lebenslauf als auch Zeugnisse sollten dabei als PDF gesichert werden. Das spart nicht nur Platz, sondern garantiert auch, dass Ihre Dokumente nicht verändert oder vom Spam-Filter geblockt werden. Letzteres kann bei Office-Dateien durchaus vorkommen.
Achten Sie ferner darauf, dass Ihre Anhänge nicht größer als 2 MByte ausfallen. Setzen Sie gegebenenfalls die Ansichtsgröße der PDF-Dateien herunter (s. Miniworkshop "PDFs erzeugen mit Nitro-PDF").

Tipp 4: Rechtschreibung beachten
Bevor Sie Ihre Online-Bewerbung losschicken, überprüfen Sie die Rechtschreibung und die Formatierung in Ihrer E-Mail (alle weiteren Anhänge und natürlich den Lebenslauf). Das heißt auch, dass Ihr Anschreiben nicht, wie viele das bei E-Mails gerne machen, durchgängig klein geschrieben sein sollte.
Nicht nur die Rechtschreibung, sondern auch die Zeichensetzung und Formatierung Ihrer Online-Bewerbung sollten stimmen. Achten Sie dabei vor allem auch im Lebenslauf darauf, dass Sie unter anderem gleich lange Trennstriche und auch das gleiche Datumsformat verwenden.
So sollte zum Beispiel nicht in einer Zeile das Datum in der Form "30.09.2001" und in der nächsten Zeile als "30. April 04" stehen. Wie bei einer klassischen Bewerbung empfiehlt es sich, dass noch jemand anderes die Unterlagen gegenliest.

Vor allem bei großen Firmen laufen Bewerbungen über Online-Formulare. Auch dort ist es möglich, Anlagen hochzuladen.
Tipp 5: Bewerben per Online-Formular
Vor allem große Firmen bieten Interessenten an, sich über ein Online-Formular zu bewerben. Das hat vor allem für das Unternehmen Vorteile - ein schnelles Bearbeiten und Aussortieren geeigneter Kandidaten ist dadurch möglich. Der Bewerber muss sich zwar keine Gedanken über ein Anschreiben machen, dafür hat er aber auch nicht so viele Möglichkeiten, sich aus der Masse seiner Mitstreiter abzuheben.
Gerade deswegen sollten alle erforderlichen Angaben und Felder sorgfältig ausgefüllt werden. Manche Felder sind bei den Online-Formularen so angelegt, dass auch Text eingegeben werden kann. Egal, ob es sich dabei um die Aufzählung Ihrer Fähigkeiten handelt oder einer kurzen Schilderung Ihres beruflichen Werdegangs, die Felder müssen sorgfältig formuliert und fehlerfrei ausgefüllt werden.
Auch wenn es etwas mehr Zeit kostet, empfiehlt es sich, diese Antworten in einer Textverarbeitung vorzuformulieren, zu korrigieren und schließlich per Copy & Paste in das vorgesehene Feld einzufügen.
Ist beim Online-Formular ferner vorgesehen, dass Sie Dateien wie Lebenslauf oder Zeugnisse hochladen können, sollten Sie diese Möglichkeit auch nutzen. Sind da keine weiteren Angaben zu der Größe der Anhänge zu finden, gelten die gleichen Anforderungen wie bei einer E-Mail-Bewerbung: Die Anhänge sollten nicht zu groß und so benannt sein, dass klar ist, zu wem sie gehören (gerade dabei ist die richtige Bezeichnung außerordentlich wichtig).
Bevor Sie das sorgfältig ausgefüllte Online-Formular wegschicken, sollten Sie die einzelnen Einträge nochmals genau prüfen.

Wie bei LinkedIn, die einen Stellenmarkt anbieten, werden soziale Netzerke als Jobbörse immer beliebter.
Tipp 6: Soziale Netzwerke
Soziale Netzwerke wie Xing oder LinkedIn werden bei der Jobsuche immer wichtiger. Wie die Studie von BITKOM bestätigt, bieten immerhin fast 30 Prozent der Firmen Jobs in sozialen Netzwerken an. Das bedeutet nicht nur, dass hier über geschicktes "Netzwerken" und die richtigen Beziehungen Stellen verschachert werden.
Vielmehr gibt es beispielsweise bei dem weltweit größten Business-Netzwerk LinkedIn eine Stellenbörse. Hier ausgeschriebene Stellen werden laut LinkedIn bis zu elfmal weitergeleitet und auch auf Twitter veröffentlich. Außerdem finden auch Jobsuchmaschinen Stellenangebote auf LinkedIn.
Wer als Kandidat bei LinkedIn eingeloggt ist, kann sich direkt über das Netzwerk bei dem Unternehmen bewerben. Er kann sich aber auch bei Bekannten über das Unternehmen informieren.
Außerdem haben Stellensuchende die Möglichkeit, bei LinkedIn das neue Plug-in "Apply with LinkedIn" zu nutzen. Das eigene LinkedIn-Profil kann damit für die Jobsuche genutzt werden.
So einfach diese Art der Bewerbung auch sein mag, auch wer sich über ein soziales Netzwerk bei einer Firma bewirbt, sollte es an der nötigen Seriosität nicht fehlen lassen. Das gilt für das Profil, das Sie bei Xing oder LinkedIn einstellen ebenso wie für mögliche Bewerbungen, die über das entsprechende soziale Netzwerk zustande kommen.