Mountain Lion in der Praxis

Dikitiermodus
Mountain Lion enthält erstmals eine Diktierfunktion. Einfach doppelt auf die Fn-Taste drücken und schon können Sie mit dem Diktat loslegen. Nach unserer Erfahrung eignet sich die Diktierfunktion gut für kurze Textschnippsel, zum Beispiel Facebook-Posts, aber weniger für ausführliche Diktate. Dazu ist das ständige Tippen auf Fn zu nervig und die Texterkennung nicht präzise genug.

Gamecenter
Mit Mac OS X Mountain Lion kommen Funktionen auf den Mac, die viele Nutzer zuerst auf ihrem iPhone, iPad oder iPod Touch kennengelernt haben. Dazu gehört auch die Online-Spielezentrale Game Center, über die Sie immer einen Partner für ein spontanes Online-Spiel finden. Das ist ziemlich cool, leidet derzeit aber noch ein wenig an der begrenzten Auswahl an Spielen. Gerade mal ein Dutzend Spiele finden sich derzeit im App Store, die kompatibel mit dem Game Center sind. Doch es werden mit Sicherheit in Zukunft noch mehr werden.

Safari Übersichten
Fester Teil von Mountain Lion ist auch Apples Webbrowser Safari. Die neue Version 6 bietet eine neue Übersichtsfunktion für alle geöffneten Tabs. Gestartet wird sie über den Knopf am rechten Ende der Tab-Leiste oder über eine Trackpad-Geste. Die geöffneten Webseiten werden dabei leicht verkleinert in einem Rahmen dargestellt, der sich nach links und rechts wie eine Bildergalerie verschieben lässt. Das soll mehr Übersicht schaffen und sieht vor allem hübsch aus.

Safari Twitter
Die zweite, wichtige Neuerung von Safari 6: Sie können die besuchten Seiten über einen eigenen Knopf per Twitter, Chat-Nachricht oder E-Mail weiterleiten. Mit einem der folgenden Updates für 10.8 soll noch Facebook hinzukommen, voraussichtlich im Herbst 2012.

Software-Updates nur noch via App Store
In Lion arbeiteten die Systemaktualisierung und die Aktualisierungsfunktion für im App Store gekaufte Software noch parallel zueinander. In Mountain Lion ist zusammengewachsen, was zusammengehört. Jetzt aktualisiert Apple alle Software über den App Store, inklusive Betriebssystem. Das ist nicht nur übersichtlicher, sondern auch konsequent. Denn schließlich Mountain Lion ja auch über den App Store verkauft.

Benachrichtigungen
Auch die iOS-Funktion, mit der laufende Apps kurze Informationen in der Benachrichtigungsleiste einblenden können, hat Apple auf Mac OS X portiert. Dafür ausgerüstete Programme zeigen nicht nur mit einem kleinen Popup, sondern auch in einer Seitenleiste an, wenn sie etwas zu melden haben. Das können neue E-Mails, Kalendereinträge, Aufgaben und vieles mehr sein. Noch sind nicht alle Mac-Programme dafür geeignet, aber es werden immer mehr. Die Funktion lässt sich umfangreich und für jedes Programm einzeln konfigurieren.

Erinnerungen
Eine kleine Aufgabenverwaltung hat Apple mit "Erinnerungen" in sein Betriebssystem integriert. Die Anwendung erinnert an einen Einkaufszettel, auf dem man die erledigten Positionen abhaken kann. Sie lassen sich gruppieren, damit man zum Beispiel berufliches und privates trennen kann. Außerdem werden die Erinnerungen via iCloud mit dem iPhone synchronisiert. Wer von seiner Aufgabenverwaltung einen größeren Funktionsumfang wünscht, muss weiterhin zu Spezialisten wie OmniFocus und Things greifen

Gatekeeper
Sicherheit wird bei Mountain Lion groß geschrieben. Die neue Funktion in diesem Bereich heißt Gatekeeper. Sie verhindert, dass sich unbedarfte Anwender Programme aus dubiosen Quellen unterjubeln lassen. Dazu beschränkt sie die Software-Auswahl auf Programme aus dem App Store und auf Anwendungen von zertifizierten Entwicklern. Wem diese Einschränkungen zu weit gehen, der kann sie aber in den Systemeinstellungen deaktivieren.

iCloud
Neben Sicherheit ist das zweite Hauptthema in Mac OS X Mountain Lion die Datenwolke. iCloud heißt das bei Apple. Immer mehr Programme, allen voran Apples Office-Anwendungen Pages, Numbers und Keynote, können Dokumente nicht mehr nur auf der lokalen Festplatte, sondern auch in iCloud speichern, also auf Apples Servern. Dort stehen sie dann zum Beispiel auch den iPad-Versionen der genannten Programme zur Verfügung. Das ist einerseits praktisch, lässt andererseits aber auch noch viel Feinschliff bei der Steuerung vermissen. Wem die 5 GByte Gratis-Speicherplatz nicht ausreichen, der kann gegen eine jährliche Gebühr auch mehr Platz erwerben.

Nachrichten
Die neue Anwendung Nachrichten hat das alte iChat abgelöst. Im Kern ist der Funktionsumfang gleich geblieben, eine wichtige Funktion kam hinzu: Anders als iChat beherrscht Nachrichten auch iMessages. Sie können damit also auch Nachrichten an iPhones und iPads versenden, was günstiger ist als SMS. Feintuning verdient die Steuerung, welche Nachrichten wann auf welchen Geräten aufpoppen, sowie die Geschwindigkeit der Zustellung, die stark schwankt. Trotzdem: Nachrichten ist schon jetzt praktisch und hat noch viel Potential.