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Kinostarts der Woche - Top oder Flop?

Die Tribute von Panem - The Hunger Games
V: Studiocanal, USA 2012, R: Gary Ross, D: Jennifer Lawrence, Josh Hutcherson, Liam Hemsworth u.a.
Laufzeit: 142 Min.
FSK: 12
Wertung: ausgezeichnet

Die Tribute von Panem - The Hunger Games
Sie kam wie gerufen: Harry Potters Kampf gegen Voldemort näherte sich bereits dem Ende und auch Bellas Liebe zu Edward war auf der Leinwand schon gefestigt, als Hollywood 2010 sein neues Jugendidol fand. Katniss Everdeen, die schroffe Heldin aus Suzanne Collins' damals eben fertiggestellter Sci-Fi-Trilogie "Die Tribute von Panem". Eine Buchreihe, die unter Lesern eine ähnliche Begeisterung auslöste wie die "Harry Potter"-Romane oder die "Twilight"-Saga. Die Erwartungen an den voraussichtlich vierteiligen Filmzyklus, der nun mit "Die Tribute von Panem - The Hunger Games" eingeleitet wird, sind dementsprechend hoch - und werden nicht enttäuscht.
Kino-Kritik: Die Tribute von Panem - The Hunger Games

Take Shelter - Ein Sturm zieht auf
V: Ascot Elite, USA 2011, R: Jeff Nichols, D: Michael Shannon, Jessica Chastain, Shea Whigham u.a.
Laufzeit: 125 Min.
FSK: 12
Wertung: Meisterwerk

Es braut sich was zusammen über der Idylle, die wir Leben nennen. Und niemand bemerkt es. Außer einem einfachen Arbeiter in einer Kleinstadt in Ohio. Er sieht das Schreckliche kommen, wird von Albträumen und Horrorvisionen geplagt. US-Regisseur und Drehbuchautor Jeff Nichols lässt diesen Mann in seinem meisterhaften Film "Take Shelter" verrückt werden. Dabei wird er nur von dem Wahnsinn heimgesucht, der längst in uns allen wohnt.
Kino-Kritik: Take Shelter - Ein Sturm zieht auf

Das Haus der Krokodile
V: Constantin, D 2011, R: Cyrill Boss, Philipp Stennert, D: Kristo Ferkic, Joanna Ferkic, Christoph Maria Herbst u.a.
Laufzeit: 90 Min.
FSK: 6
Wertung: ausgezeichnet

Das Haus der Krokodile
Die Nostalgiewelle im Kinder- und Jugendkino rollt weiter. Ob "Wicki und die starken Männer", "Fünf Freunde" oder "Hanni und Nanni" - immer mehr Buch- und Fernsehserienklassiker schaffen es als Filme ins Kino. Mit "Das Haus der Krokodile" holen die Produzenten nun eine ganz besondere 70er-Jahre Serie aus der Versenkung und bringen sie mit Spannung und viel Grusel zeitgemäß auf die Leinwand. Damals spielte Kinderstar Tommy Ohrner die Hauptfigur Viktor, heute ist er als Vater des Jungen zu sehen. Allerdings nur kurz, denn die Geschichte geht erst richtig los, als die Eltern das Haus verlassen.
Kino-Kritik: Das Haus der Krokodile

Ruhm
V: NFP, D / A / CH 2011, R: Isabel Kleefeld, D: Stefan Kurt, Heino Ferch, Justus von Dohnanyi u.a.
Laufzeit: 103 Min.
FSK: 12
Wertung: überzeugend

Ruhm
Die Verfilmungen von Wladimir Kaminers "Russendisko" und Daniel Kehlmanns "Ruhm" haben mehr gemeinsam als nur das Produktionsland und den Kinostart im März: Beide sollte man nicht zwingend als Adaption bewerten, sondern als eigenständiges Werk beurteilen, wenn man nicht auf einen Verriss aus ist. Während Oliver Ziegenbalg in seiner "Russendisko" (Start: 29.03.) mehr die Stimmung als den Inhalt des Buches auf die Leinwand zu transportieren versucht, legte Isabel Kleefeld "Ruhm" als Episodenfilm mit exzellenten Akteuren für ein intellektuelles Publikum an. Diesen Satz kann man mit einem "nur" versehen, muss man aber nicht.
Kino-Kritik: Ruhm

Gone
V: Splendid, USA 2011, R: Heitor Dhalia, D: Amanda Seyfried, Daniel Sunjata, Wes Bentley u.a.
Laufzeit: 95 Min.
FSK: 12
Wertung: enttäuschend

Gone
"Er ist wieder da!" Jill (Amanda Seyfried) ist überzeugt, dass ihre Schwester entführt wurde. Und zwar von dem Mann, dem sie selbst ein Jahr zuvor nur knapp entkommen konnte. Doch die Polizei glaubt ihr nicht - weder damals noch heute. Also macht sich Jill alleine auf die Suche nach ihrer Schwester, denn sie weiß: Sobald die Nacht anbricht, wird der Kidnapper sein Opfer töten. Eine Frau, allein gegen die Zeit - eigentlich eine gute Grundlage für einen Thriller. Eigentlich. Der brasilianische Regisseur Heitor Dhalia beschränkt sich in seinem ersten Hollywood-Ausflug "Gone" leider auf eine lahme Schnitzeljagd mit überraschend blödsinnigem Showdown.
Kino-Kritik: Gone

Was weg is, is weg
V: Senator, D 2012, R: Christian Lerch, D: Florian Brückner, Mathias Kellner, Maximilian Brückner u.a.
Laufzeit: 87 Min.
FSK: 12
Wertung: überzeugend

Was weg is, is weg
Der erfolgreiche neuere deutsche Heimatfilm spricht Bayerisch - und wird auch jenseits des Weißwurst-Äquators gern gesehen (trotz einiger Verständigungsprobleme). Den Grundstein für den Siegeszug skurril unterhaltender Eigenbrötler-Geschichten legte sicherlich Marcus H. Rosenmüller mit seiner augenzwinkernden Lausbuben-Komödie "Wer früher stirbt ist länger tot" (2006). Und die Landlust steigt und steigt: Der Hinterwäldler-Sexhotline-Schwank "Eine ganz heiße Nummer" (2011, Regie: Markus Goller) lockte über 1,2 Millionen Besucher in die Kinos. Nicht weiter überraschend also, dass Christian Lerch, der mit Rosenmüller einst das Drehbuch für dessen legendäres Kinodebüt schrieb, bei seinem prominent besetzten Regie-Debüt "Was weg is, is weg" auf ein aufgeschlossenes Publikum vertrauen darf. Seine teilweise recht schwarzhumorigen Bauernhof-Possen entfalten liebenswerten Charme, wenn auch das Abseitig-Makabere überzubrodeln droht.
Kino-Kritik: Was weg is, is weg

Wer weiß, wohin?
V: Tobis, F / RL 2011, R: Nadine Labaki, D: Nadine Labaki, Claude Baz Moussawbaa, Yvonne Maalouf u.a.
Laufzeit: 102 Min.
FSK: 12
Wertung: akzeptabel

Wer weiß, wohin?
Frauenpower auf Libanesisch: 2007 sorgte Nadine Labaki mit ihrem Debüt "Caramel" für einen internationalen Überraschungserfolg. Die Komödie um ein paar Frauen mitten in Beirut, die im Kosmos eines Schönheitssalons etwas Frieden suchen, war herrlich lebensbejahendes Kino aus dem leidgeprüften Libanon. In Labakis neuem Film rückt nun die politische Situation ihrer Heimat ins Zentrum des Geschehens: Es geht um das im Grunde unmögliche Zusammenleben von Moslems und Christen. Labaki versucht, auf ihre Weise zu schlichten: mit den Waffen der Frauen. "Wer weiß, wohin" ist eine märchenhaft anmutende Tragikomödie mit unkonventionellen Lösungsvorschlägen. Allein, sie krankt an ihren weibischen, allzu expliziten Klischees.
Kino-Kritik: Wer weiß, wohin?