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Kinostarts der Woche - Top oder Flop?

Die Eiserne Lady
V: Concorde, GB 2011, R: Phyllida Lloyd, D: Meryl Streep, Jim Broadbent, Alexandra Roach u.a.
Laufzeit: 105 Min.
FSK: keine Angabe
Wertung: akzeptabel

Die Eiserne Lady
Eine Tigerin unter Hamstern sei sie gewesen, sagte ein Parteifreund einmal bewundernd über die Frau, die Helmut Kohl nach eigener Aussage fürchtete wie der Teufel das Weihwasser. Die ihm Kopfschmerzen bereitete, wie der Altkanzler in seinen Memoiren bemerkte. Und nicht nur ihm: Die Auswahl der Adjektive, mit der Gegner Margaret Thatcher beschreiben, reichen von "unsensibel" bis "abscheulich". Songwriter Morrissey träumte in seinem Song "Margaret On The Guillotine" 1988 gar laut vom Tod der britischen Premierministerin. Noch heute, über 20 Jahre nach Ende ihrer Amtszeit, sind sich die Briten uneins, ob Margaret Thatcher nun das Beste oder das Schlimmste war, was ihrem Land passieren konnte. Dass es kein leichtes Unterfangen sein würde, eine Charakterstudie über "Die Eiserne Lady" anzufertigen, sollte "Mamma Mia!"-Regisseurin Phyllida Lloyd also bewusst gewesen sein.
Kino-Kritik: Die Eiserne Lady

Trans Bavaria
V: Zorro Film, D 2011, R: Konstantin Ferstl, D: Marcel Despas, Lukas Schätzl, Johannes Damjantschitsch u.a.
Laufzeit: 126 Min.
FSK: 0
Wertung: akzeptabel

Trans Bavaria
Es gibt Spruchweisheiten, die bewahrheiten sich immer wieder: Etwa jene, dass man kein Herz hat, wenn man als junger Mensch kein Revolutionär sein möchte. Das Hirn, die Einsicht und vermutlich auch die etwas überzeugenderen Filme können ja später folgen. Konstantin Ferstls verschrobene Anti-Establishment-Komödie "Trans Bavaria" wirkt nicht nur deswegen distanzlos, weil ein Ich-Erzähler aus dem Off die verschlungene Älterwerden-Geschichte, in der sich Lausbuben-, Sinnkrisen- und Road-Movie-Elemente mischen, über die Filmbilder stülpt und alles Gezeigte permanent erklärt. Das Gefühl, etwas sehr Persönlichem ausgeliefert zu sein, verstärkt sich auch deswegen, weil der gerade mal 28-jährige Autor, Regisseur und Produzent in Personalunion keinen Zweifel daran lässt, dass er in seinem überlangen Heimatfilm eigene Lebenserfahrung verarbeitet.
Kino-Kritik: Trans Bavaria

Das gibt Ärger
V: Fox, USA 2011, R: McG, D: Tom Hardy, Reese Witherspoon, Chris Pine u.a.
Laufzeit: 97 Min.
FSK: 12
Wertung: enttäuschend

Das gibt Ärger
Blondinen leben dieser Tage wieder äußerst gefährlich: Erst wurde Cameron Diaz in "Knight and Day" durch eine Flughafenbekanntschaft in wilde Verfolgungsjagden verwickelt. Dann musste Katherine Heigl in "Kiss & Kill" feststellen, dass sie mit einem Profikiller liiert ist. Und nun gerät in der US-Komödie "Das gibt Ärger" Reese Witherspoon an die CIA, die sich in Gestalt zweier action- und liebeshungriger Agenten präsentiert. Allerdings wird diesem arglosen Blondchen erst kurz vor Schluss bewusst, in welch gefährliche Kreise es geraten ist.
Kino-Kritik: Das gibt Ärger

Die Reise zur geheimnisvollen Insel
V: Warner, USA 2012, R: Brad Peyton, D: Dwayne Johnson, Sir Michael Caine, Josh Hutcherson u.a.
Laufzeit: 93 Min.
FSK: 6
Wertung: keine Wertung

Die Reise zur geheimnisvollen Insel
Er erschuf Phileas Fogg, Kapitän Nemo und Professor Otto Lidenbrock. Er schickte seine Protagonisten in 80 Tagen um die Welt, 20.000 Meilen unter den Meeresspiegel oder auch zum Mittelpunkt der Erde. Was Jules Verne nicht beabsichtigte, waren klamaukige Verfilmungen seiner Abenteuer-Romane. Zuletzt tobte Brendan Fraser in "Die Reise zum Mittelpunkt der Erde" (2008) zwar durch eine einwandfrei animierte 3D-Welt, die eigentliche Geschichte wurde allerdings sehr uninspiriert erzählt. Da bleibt zu hoffen, dass die Macher des Spektakels bei der Fortsetzung "Die Reise zur geheimnisvollen Insel" neben der 3D-Technik etwas mehr Augenmerk auf die Erzählstruktur gelegt haben.
Kino-Kritik: Die Reise zur geheimnisvollen Insel

Shame
V: Prokino, GB 2011, R: Steve McQueen, D: Michael Fassbender, Carey Mulligan, James Badge Dale u.a.
Laufzeit: 100 Min.
FSK: 16
Wertung: Meisterwerk

Shame
Ist es Freiheit, die Brandon genießt? Oder ist er ein Gefangener der Leere? Der New Yorker ist Mitte 30, ein erfolgreicher Geschäftsmann, gut aussehend und ungebunden. Es gibt nur ihn und seinen Schwanz. Regisseur und Drehbuchautor Steve McQueen erkundet nach seinen beeindruckendem Spielfilmdebüt "Hunger" (2008) erneut die Seele des Menschen: "Shame" steigt hinab in ihre wollüstigen, schweißgetränkten Keller, wo der grandiosen Michael Fassbender in der Hauptrolle an die Grenzen des Erträglichen gehen muss.
Kino-Kritik: Shame