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Kinostarts der Woche - Top oder Flop?

Extrem laut und unglaublich nah
V: Warner, USA 2011, R: Stephen Daldry, D: Tom Hanks, Sandra Bullock, Thomas Horn u.a.
Laufzeit: 129 Min.
FSK: 12
Wertung: ausgezeichnet

Extrem laut und unglaublich nah
Oskar hat eine scheinbar unlösbare Aufgabe vor sich. Sein Vater, der Juwelier Thomas Schell, kam bei den Anschlägen am 11. September 2001 im World Trade Center ums Leben. Zwei Jahre nach dem "schlimmsten Tag", wie Oskar ihn nennt, findet der in sich gekehrte Neunjährige in Papas Kleiderschrank einen Schlüssel, aber keinen Hinweis darauf, in welches Schloss er passt. Und weil sein Vater nie etwas dem Zufall überließ und seinen Sohn schon zu Lebzeiten animierte, genauer hinzusehen ("Wenn man glauben will, findet man Gründe dafür"), macht Oskar sich minutiös auf die Suche - nach dem Schlüsselloch, nach Vergangenheit, Gegenwart und nach der Lösung des letzten Rätsels seines Vaters, nach Fremden und Familie und somit am Ende auch nach sich selbst.
Kino-Kritik: Extrem laut und unglaublich nah

Gefährten
V: Disney, USA / IND 2011, R: Steven Spielberg, D: Jeremy Irvine, Tom Hiddleston, Toby Kebbell u.a.
Laufzeit: 147 Min.
FSK: 12
Wertung: enttäuschend

Gefährten
Es fällt wirklich nicht ganz leicht, dies zu sagen: Aber eigentlich könnte man einen Porno auch als eine Form von Manipulation definieren, die unter Einsatz möglichst geschickt platzierter Reize beim Betrachter genau eine Reaktion auslöst - diese aber garantiert. Auch viele Filmfans lassen sich gerne stimulieren oder verführen. Zur Tränen-Erguss-Maschine degradiert zu werden, ist allerdings unschön. Steven Spielbergs "Gefährten" ist ein hochmanipulatives Rührstück - mit einem sehr gut aussehenden, virilen, in jeder Muskelfaser vibrierenden, wild schnaufenden, dampfenden Hauptdarsteller. Einem Hengst. Es fällt schwer, diesen Film zu mögen. Entziehen kann man sich seiner Wirkung nicht.
Kino-Kritik: Gefährten

Yoko
V: Sony, D / A / S 2011, R: Franziska Buch, D: Jamie Blick, Justus von Dohnanyi, Tobias Moretti u.a.
Laufzeit: 102 Min.
FSK: 0
Wertung: überzeugend

Yoko
Pia (Jamie Blick) wollte in ihrem Baumhaus eigentlich allein sein. Kaum ein Jahr ist es her, dass der Vater der Elfjährigen starb und das Mädchen ist immer noch nicht darüber hinweg. Doch was ist das? Ein großes, wuscheliges Ungetüm hat sich zwischen ihren Sachen breitgemacht. Pias Entsetzen ist verständlich: "Wir haben ein Monster im Garten!" Doch ihrer kleinen Schwester Marcella (Lilly Reulein) fällt nur eines dazu ein: "Cool!" Wie sich herausstellen soll, wäre jede Panik sowieso unbegründet: "Yoko", der Held des gleichnamigen Kinderfilms, ist ein sehr zutraulicher Yeti und noch dazu mit Zauberkraft ausgestattet. Den kleinen Zuschauern dürfte es ebenso leicht fallen, sich auf ein Abenteuer mit ihm einzulassen, wie Pia und Marcella. Erwachsene sollten eine große Kitsch-Toleranz mitbringen.
Kino-Kritik: Yoko

Der Ruf der Wale
V: Universal, USA 2011, R: Ken Kwapis, D: Drew Barrymore, John Krasinski, Kristen Bell u.a.
Laufzeit: 107 Min.
FSK: 0
Wertung: akzeptabel

Der Ruf der Wale
Der Ölbaron kann sein Glück nicht fassen: Da kniet er, Auge in Auge mit einem Wal! Begeistert lacht er selbst dann noch, als das Riesenvieh ihm eine Fontäne gefrorenen Schnodders ins Gesicht bläst. Der Mann, der vor ein paar Wochen noch seelenruhig alle Wale der Beaufortsee hätte krepieren lassen, kann sich nun dem Zauber der Meeressäuger nicht entziehen. Ebensowenig wie der Zuschauer. Darauf zumindest setzt Regisseur Ken Kwapis in seiner Umweltschmonzette "Der Ruf der Wale" - und irrt sich.
Kino-Kritik: Der Ruf der Wale

Don - The King Is Back
V: Rapid Eye Movies, IND 2011, R: Farhan Akhtar, D: Shah Rukh Khan, Priyanka Chopra, Lara Dutta u.a.
Laufzeit: 150 Min.
FSK: 12
Wertung: überzeugend

Don - The King Is Back
Beinahe wäre es bei der Berlinale, die aktuell in der Hauptstadt stattfindet, zu dramatischen Szenen gekommen: Bollywood-Ikone Shah Rukh Khan könne krankheitsbedingt nicht zur Premiere seines neuen Action-Streifens "Don - The King Is Back" erscheinen, hieß es. Gott sei Dank ging das indische Sexsymbol gegen die fiesen Viren ebenso konsequent vor wie gegen seine Widersacher auf der Leinwand und beehrt Berlin nun doch. So können die Fans ihr Idol nicht nur im Kino, sondern auch am Roten Teppich gebührend anschmachten. Auch Bollywood-Verweigerern dürfte es schwerfallen, dem süffisanten Charme des Beaus nach rund zweieinhalb Film-Stunden voller jovialer Wortgefechte, knallharter Actionszenen und cooler Gangster-Attitüde zu widerstehen.
Kino-Kritik: Don - The King Is Back

Sommer auf dem Land
V: Farbfilm Verleih, D / PL / FIN 2011, R: Radoslaw Wegrzyn, D: Zbigniew Zamachowski, Agata Buzek, Antoni Pawlicki u.a.
Laufzeit: 93 Min.
FSK: 12
Wertung: überzeugend

Sommer auf dem Land
Er soll erstmal den Zaun reparieren, den Stall ausmisten und ein paar Gurken essen: Auf dem ziemlich heruntergewirtschafteten Hof seiner Mutter findet Pianist Bogdan (Zbigniew Zamachowski) doch nicht die Ruhe, die er suchte. Er hat gerade seine Frau Iza, eine gefeierte Opernsängerin, verloren. Eigentlich wollte er in einem "Sommer auf dem Land" Trauer und Wut im Alkohol ertränken. Doch nicht nur seine resolute Mutter und seine Tochter Anna (Agata Buzek) machen Bogdan einen Strich durch die Rechnung, sondern auch eine Kuh mit Musikgeschmack.
Kino-Kritik: Sommer auf dem Land