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Kinostarts der Woche - Top oder Flop?

Sherlock Holmes: Spiel im Schatten
V: Warner, USA 2011, R: Guy Ritchie, D: Robert Downey Jr., Jude Law, Jared Harris u.a.
Laufzeit: 128 Min.
FSK: 12
Wertung: akzeptabel

Sherlock Holmes: Spiel im Schatten
Es dauert keine Minute, bis die erste Bombe hochgeht und das Straßburger Münster in Trümmern liegt. Sind es Anarchisten oder sind es Nationalisten, die anno 1891 den europäischen Frieden bedrohen? Nein, es ist nur Professor Moriarty, und zwar in einem Film von Guy Ritchie: Mit mehr Action, mehr Explosionen, viel mehr Zeitlupen und einer Menge Slapstick schickt er Englands berühmtesten Privatdetektiv und seinen treuen Sidekick Dr. Watson zum zweiten Mal in ein launiges Kinoabenteuer. "Sherlock Holmes - Spiel im Schatten" ist mehr noch als Teil eins ein gewöhnlicher Actionfilm im historischen Gewand. Leider.
Kino-Kritik: Sherlock Holmes: Spiel im Schatten

The Ides Of March - Tage des Verrats
V: Tobis, USA 2011, R: George Clooney, D: George Clooney, Ryan Gosling, Evan Rachel Wood u.a.
Laufzeit: 101 Min.
FSK: 12
Wertung: ausgezeichnet

The Ides Of March - Tage des Verrats
Dass die politischen Tischmanieren in den USA eher grobschlächtig, dass Wahlkämpfe schmutzige Angelegenheiten sind, das ist auch hierzulande bekannt. Die vergangenen Wochen lieferten mal wieder ein schönes Beispiel: Zur Zeit suchen die Republikaner ihren Superherausforderer, der 2012 den Demokraten Barack Obama aus dem Weißen Haus vertreiben soll. Herman Cain galt lange als aussichtsreichster Kandidat, hat sich aber vor kurzem aus dem Rennen verabschiedet. Ihm wurden sexuelle Belästigungen und eine außereheliche Affäre vorgeworfen: Neben den Medien machte Cain seine politischen Gegner (aus der eigenen Partei!) für eine "Schmutzkampagne" verantwortlich ... - Die Wirklichkeit ist der Stoff, mit dem sich George Clooney in seinem neuen Kinofilm "Ides of March - Tage des Verrats" beschäftigt. Dabei kehrt der bekennende Demokrat Clooney in einem effizient inszenierten und fesselnden Abgesang auf Anstand, Moral und Integrität vor der eigenen Haustür. Auch die vermeintlich Guten sind vor Schlechtigkeiten nicht gefeit.
Kino-Kritik: The Ides Of March - Tage des Verrats

Alvin und die Chipmunks 3: Chipbruch
V: Fox, USA 2011, R: Mike Mitchell, D: Jason Lee, David Cross, Jenny Slate u.a.
Laufzeit: 87 Min.
FSK: 0
Wertung: überzeugend

Alvin und die Chipmunks 3: Chipbruch
Nein, Alvin, Simon und Theodore waren noch nie gewöhnliche Waisenkinder. Nachdem ihr heimischer Baum Weihnachten zum Opfer fiel, fanden die drei Streifenhörnchen im erfolglosen Musikmanager Dave Seville (Jason Lee) einen Ziehvater. Was für ein Zufall, dass die quietschfidelen Racker nicht nur sprechen, sondern auch noch singen konnten - und als "Alvin und die Chipmunks" über Nacht einen hochdotierten Plattenvertrag und mehr Preise als Nüsse einheimsten. Das ist jetzt eine Popstarkarriere, ein Intermezzo mit der Hörnchen-Girlgroup Chipettes und zwei Kinofilme her. Zeit für Entspannung, denkt sich auch Dave und geht in "Alvin und die Chipmunks 3: Chipbruch" mit seinen Sohnemännern und ihren neuen Freundinnen auf Kreuzfahrt. Die Rechnung aber hat der Gute ohne Alvin gemacht.
Kino-Kritik: Alvin und die Chipmunks 3: Chipbruch

In guten Händen
V: Senator, GB 2011, R: Tanya Wexler, D: Maggie Gyllenhaal, Hugh Dancy, Jonathan Pryce u.a.
Laufzeit: 99 Min.
FSK: 12
Wertung: ausgezeichnet

In guten Händen
Frauen zu verstehen fiel Männern wohl nie leicht. Aber Jahrtausende lang fiel es zumindest leichter. Bis ins 20. Jahrhundert hinein hatte die Medizin nämlich eine universelle Diagnose für beinah jede unerklärliche Regung des weiblichen Gemüts: Ungehorsam gegenüber dem Vater? Hysterie! Unzufriedenheit in der Ehe? Hysterie! Der Ruf nach Frauenwahlrecht? Hysterie! Die Symptomatik dieser mysteriösen, vorwiegend bei Frauen auftretenden Krankheit einzugrenzen, gestaltete sich schwierig, nicht jedoch deren Behandlung: Die Stimulation der weiblichen Geschlechtsorgane, natürlich zu rein medizinischen Zwecken, erwies sich schon früh als wirkungsvoll. Dass Londonerinnen jeden Alters in Tanya Wexlers viktorianischer Komödie "In guten Händen" für eine Therapie Schlange stehen, ist also nicht weiter verwunderlich ...
Kino-Kritik: In guten Händen

Sommer der Gaukler
V: Movienet, D / A 2011, R: Marcus H. Rosenmüller, D: Max von Thun, Lisa Maria Potthoff, Nicholas Ofczarek u.a.
Laufzeit: 109 Min.
FSK: 6
Wertung: ausgezeichnet

Sommer der Gaukler
Es ist schon sein zweiter Sommer in diesem Jahr: Nach der Hippiekomödie "Sommer in Orange" lässt Marcus H. Rosenmüller nun den "Zauberflöten"-Librettisten Emanuel Schikaneder einen "Sommer der Gaukler" erleben. In einem Kaff an der bayrisch-österreichischen Grenze entwickelt sich 1780 ein beschwingtes, kerniges Lustspiel mit nachdenklichen Untertönen.
Kino-Kritik: Sommer der Gaukler

Ronal der Barbar
V: Delphi, DK 2011, R: Kresten Vestbjerg Andersen, Thorbjorn Christoffersen u.a., D: Ozan Ünal, Yvonne Greitzke, Klaus Sonnenschein u.a.
Laufzeit: 89 Min.
FSK: 12
Wertung: enttäuschend

Ronal der Barbar
Es sind wieder einmal tätowierte, langhaarige Muskelmänner in viel zu enger Lederkleidung, die genau dort zwickt, wo es ernst wird. Sie grölen, saufen, prahlen mit Heldentaten und machen fehlenden Witz durch Lautstärke wett. Vermutlich dürfte fast jeder, dem man von der dänischen Animationskomödie "Ronal der Barbar" erzählt (2011), sofort eine tumbe Heavy-Metal-Horde vor Augen haben. Und genau so kamen auch die Filmemacher zu ihrem Projekt, das mit dem Anspruch antritt, in Kinolänge zu unterhalten. Es war ein Foto der Starkstromband Manowar, das das Regio-Trio inspirierte. Das Problem dabei: Eine optische Idee allein trägt noch keinen Filmabend.
Kino-Kritik: Ronal der Barbar