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Kinostarts der Woche - Top oder Flop?

In Time - Deine Zeit läuft ab
V: Fox, USA 2011, R: Andrew Niccol, D: Justin Timberlake, Amanda Seyfried, Cillian Murphy u.a.
Laufzeit: 108 Min.
FSK: 12
Wertung: akzeptabel

In Time - Deine Zeit läuft ab
Zeit ist Geld, und zwar buchstäblich, in Andrew Niccols ("Gattaca", "Lord of War") neuem Science-Fiction-Film. Aber das Leben ist nicht viel besser geworden. Jeder Mensch ist potenziell unsterblich und darf 25 Jahre umsonst leben. Dann hört er dank einer genetischen Revolution auf zu altern, muss sich aber jede weitere Lebenssekunde erarbeiten. Oder reich sein. Niccol, der auch das Drehbuch schrieb, entwirft mit "In Time - Deine Zeit läuft ab" eine düstere Zukunftsvision mit aktuellen Zeitbezügen und einer pfiffigen Idee als Grundgerüst. Für einen guten Film reicht sie allerdings nicht aus.
Kino-Kritik: In Time - Deine Zeit läuft ab

Jane Eyre
V: Tobis, GB 2011, R: Cary Fukunaga, D: Mia Wasikowska, Michael Fassbender, Dame Judi Dench u.a.
Laufzeit: 120 Min.
FSK: 12
Wertung: ausgezeichnet

Jane Eyre
"Jane Eyre"-Verfilmungen, befand ein britischer Journalist, gab es in den vergangenen Jahrzehnten so viele wie einst warme Mahlzeiten für die drei Bronte-Schwestern. Das mag ein wenig hoch gegriffen sein - zumindest hofft man das für die Brontes - doch man versteht, worauf der Verfasser hinaus will: Charlotte Brontes "Jane Eyre" wurde rund 20 mal verfilmt - und damit öfter als etwa Jane Austens "Stolz und Vorurteil". Die Frage nach der Notwendigkeit von Cary Fukunagas Adaption der düsteren viktorianischen Romanze wäre also durchaus gerechtfertigt. Nur besteht keinerlei Grund, sie zu stellen.
Kino-Kritik: Jane Eyre

London Boulevard
V: Wild Bunch, GB / USA 2010, R: William Monahan, D: Colin Farrell, Keira Knightley, David Thewlis u.a.
Laufzeit: 106 Min.
FSK: 16
Wertung: akzeptabel

London Boulevard
Ist es der Glaube, dass es so schwer doch nicht sein könnte? Die Feststellung, dass der fertige Film am Ende tatsächlich so aussah, wie man ihn sich vorstellte? Oder der Ärger, weil ein unfähiger Regisseur das eigene Werk so vor die Wand gefahren hat? Die Gründe, die Drehbuchautoren dazu bringen, ihren Schreibtisch gegen den Regiestuhl zu tauschen, sind vielfältig. Und Autoren wie Nora Ephron, Tony Gilroy oder das Duo Glenn Ficarra und John Requa bewiesen in den vergangenen Jahren eindrucksvoll, dass dieser Karriereschritt durchaus sinnvoll sein kann. Peinlich wird es dann nur, wenn der Film eines Schreiberlings dann ausgerechnet an der Story scheitert. Jüngstes Beispiel: William Monahans "London Boulevard" (2010).
Kino-Kritik: London Boulevard

Kein Sex ist auch keine Lösung
V: Studiocanal, D 2011, R: Torsten Wacker, D: Stephan Luca, Marleen Lohse, Anna Thalbach u.a.
Laufzeit: 109 Min.
FSK: 12
Wertung: enttäuschend

Kein Sex ist auch keine Lösung
"Kein Sex ist auch keine Lösung" ist einer dieser Filme, die am Dienstagabend bei SAT.1 besser aufgehoben wären als auf der Kino-Leinwand. Denn die Verfilmung von Mia Morgowskis gleichnamigem Bestseller (2008) bietet bestenfalls Unterhaltung für einen (sehr) durchschnittlichen Fernsehabend. Die Gründe dafür sind vielfältig: Der Film erzählt eine Geschichte, die man schon gefühlte 10.000 Mal gehört und gesehen hat, er ist übersät von furchtbar flachen Dialogen und verlässt sich viel zu sehr auf Klischees - die zu allem Übel auch noch vollkommen sinnfrei aneinandergereiht werden. Das Schlimmste an "Kein Sex ist auch keine Lösung" ist jedoch, dass das Werk von Regisseur Torsten Wacker ("Süperseks", 2004) selbst ein weit verbreitetes Klischee bestätigt. Das Klischee, dass deutsche Komödien nicht lustig sind.
Kino-Kritik: Kein Sex ist auch keine Lösung

Happy Feet 2
V: Warner, AUS 2011, R: Dr. George Miller, Warren Coleman, D: Rick Kavanian, Ben Becker u.a.
Laufzeit: 99 Min.
FSK: 0
Wertung: überzeugend

Happy Feet 2
Sie singen und steppen wieder - und diesmal in 3D. Aufsehenerregend an "Happy Feet 2", dem Sequel des oscarprämierten Animationsfilms aus dem Jahr 2006, ist die Technik. Da schimmern die Gefieder der Pinguine täuschend echt, die Panzer der kleinen Krebse wirken sehr natürlich, und die schöne Landschaft erweist sich als fast fotorealistisch. Ansonsten bietet Regisseur George Miller, der auch für den ersten Teil verantwortlich zeichnete, einen irritierenden Mix aus Abenteuer, Liebe und Katastrophe begleitet von viel Musik und Tanz.
Kino-Kritik: Happy Feet 2

Straw Dogs - Wer Gewalt sät
V: Sony, USA 2011, R: Rod Lurie, D: James Marsden, Kate Bosworth, Alexander Skarsgard u.a.
Laufzeit: 109 Min.
FSK: 16
Wertung: akzeptabel

Straw Dogs - Wer Gewalt sät
Jeder, der sich in einem kleinen Ort niederlässt, wird erst einmal skeptisch beäugt - erst recht, wenn er die Dorfgemeinschaft zugunsten der großen weiten Welt verließ und irgendwann wieder zurückkehrt. So ergeht es auch Hollywoodsternchen Amy Sumner (Kate Bosworth), als sie nach dem Tod ihres Vaters mit Ehemann David (James Marsden), einem Drehbuchautor, in ihren Heimatort Blackwater in Mississippi zieht. "Straw Dogs - Wer Gewalt sät" ist das Remake des Klassikers "Wer Gewalt sät" (1971) mit Dustin Hoffman und Susan George in den Hauptrollen. Während das Original immerhin eine Oscarnominierung vorweisen kann, wird sich Regisseur Rod Luries Neuauflage schwer tun, es auch nur auf die Shortlist zu schaffen.
Kino-Kritik: Straw Dogs - Wer Gewalt sät

Die Reise des Personalmanagers
V: Alamode, IL / D / F / RO 2010, R: Eran Riklis, D: Mark Ivanir, Guri Alfi, Noah Silver u.a.
Laufzeit: 103 Min.
FSK: 6
Wertung: ausgezeichnet

Die Reise des Personalmanagers
Eran Riklis ist ein israelischer Regisseur. Seine Geschichten sind politisch, und doch sind es allzu menschliche, universelle Erzählungen, wie "Die syrische Braut" (2004) und "Lemon Tree" (2008) bewiesen. Sein neuer Film "Die Reise des Personalmanagers" reiht sich da ein, handelt von der Odyssee eines Mannes, der seinen Job nicht mag und auch privat vom Glück verlassen wird. Doch sein schlimmster Auftrag wird zum wirklich wertvollen Geschenk.
Kino-Kritik: Die Reise des Personalmanagers