Neu im Kino
Kinostarts der Woche - Top oder Flop?

Breaking Dawn - Bis(s) zum Ende der Nacht 1
V: Concorde, USA 2011, R: Bill Condon, D: Kristen Stewart, Robert Pattinson, Taylor Lautner u.a
Laufzeit: 108 Min.
FSK: 12
Wertung: enttäuschend

800 Seiten umfasst die Taschenbuchausgabe von Stephenie Meyers "Bis(s) zum Ende der Nacht". Und damit 32 Seiten mehr als J. K. Rowlings "Harry Potter und die Heiligtümer des Todes". Wenn nun also Warner beschließt, dass es sinnvoll sei, den siebten und letzten Harry-Potter-Band in zwei Teilen zu verfilmen, scheint die Entscheidung des US-Studios Summit, mit dem vierten und letzten Roman der "Twilight"-Reihe ebenso zu verfahren, doch mehr als gerechtfertigt. Doch "Breaking Dawn - Bis(s) zum Ende der Nacht 1" lässt daran Zweifel aufkommen.
Kino-Kritik: Breaking Dawn - Bis(s) zum Ende der Nacht 1

Der Gott des Gemetzels
V: Constantin, F/D/PL 2011, R: Roman Polanski, D: Jodie Foster, Kate Winslet, Christoph Waltz u.a
Laufzeit: 79 Min.
FSK: 12
Wertung: Meisterwerk

Vier Menschen, eine Wohnung, 80 Minuten Konversation: Roman Polanski macht mit seiner Adaption von Yasmina Rezas erfolgreichem Theaterstück "Der Gott des Gemetzels" das Kino zu einem Schauspielerparadies, in dem die Höllenfeuer lodern. Einen unterhaltsameren Film hat es in diesem Kinojahr nicht gegeben. Einen sinnigeren auch nicht.
Kino-Kritik: Der Gott des Gemetzels

Bullhead
V: Rapid Eye Movies, B/NL 2011, R: Michael R. Roskam, D: Matthias Schoenaerts, Jeroen Perceval, Jeanne Dandoy u.a
Laufzeit: 128 Min.
FSK: 16
Wertung: überzeugend

Das männliche Sexualhormon Testosteron sorgt nicht nur für die Entwicklung der Geschlechtsorgane, sondern auch für Muskelaufbau. Diese Wirkung machen sich die Rinderzüchter im belgischen Oscarbeitrag "Bullhead" zunutze - die Tiere werden durch die Hormongabe massiger und damit lukrativer. Da Testosteron bei den Züchtern sehr gefragt ist, etablierte sich eine regelrechte Hormonmafia. Auch der grobschlächtige Jacky Vanmarsenille (Matthias Schoenaerts) pumpt seine Rinder mit Medikamenten auf. Sich selbst verabreicht er seit einem tragischen Unglück ebenfalls regelmäßig Testosteron-Injektionen. Was als verworrener Düster-Krimi beginnt, entwickelt sich schleichend zu einem bedrückenden Drama, das schließlich in einem emotionalen Show-down gipfelt.
Kino-Kritik: Bullhead

Im Weltraum gibt es keine Gefühle
V: Arsenal, S 2010, R: Andreas Öhman, D: Bill Skarsgard, Martin Wallström, Cecilia Forss u.a
Laufzeit: 90 Min.
FSK: 6
Wertung: ausgezeichnet

Für Simon (Bill Skarsgard) ist das Nichts ein Paradies. Der 18-jährige träumt von der größtenteils leeren Unendlichkeit, denn "Im Weltraum gibt es keine Gefühle". Die versteht der junge Mann ohnehin nicht. Simon hat das Asperger-Syndrom, eine spezielle Ausprägung des Autismus. Er ist ein Fremdkörper in der Welt, die sich partout nicht seinem krankhaften Bedürfnis nach Planbarkeit unterordnen will. Das ist eigentlich tragisch, aber der schwedische Regisseur Andreas Öhman erzählt seine Geschichte als unbeschwerte Wohlfühlkomödie, mit wunderbar skurrilen Momenten und großem Einfühlungsvermögen.
Kino-Kritik: Im Weltraum gibt es keine Gefühle

Als der Weihnachtsmann vom Himmel fiel
V: Constantin, D/A 2011, R: Oliver Dieckmann, D: Alexander Scheer, Noah Kraus, Mercedes Jadea Diaz u.a
Laufzeit: 106 Min.
FSK: 0
Wertung: überzeugend

Alle Jahre wieder, pünktlich zur Adventszeit, erhellt üblicherweise eine Reihe Weihnachtsfilme die Leinwände. Der diesjährige deutsche Beitrag "Als der Weihnachtsmann vom Himmel fiel" stammt von Regisseur Oliver Dieckmann, der das gleichnamige Buch der Bestsellerautorin Cornelia Funke adaptierte. Er entwirft mit kindgerechten Spezialeffekten eine apokalyptisch anmutende Weihnachtswelt, in der Engel selten geworden sind und der letzte Nikolaus um sein Leben bangen muss. Das Resultat: eine vielschichtige und tiefsinnige Weihnachtsgeschichte für alle Altersgruppen, produziert von der Kinderfilm-Expertin Uschi Reich ("Bibi Blocksberg","Emil und die Detektive").
Kino-Kritik:Als der Weihnachtsmann vom Himmel fiel

30 Minuten oder weniger
V: Sony, USA 2011, R: Ruben Fleischer, D: Jesse Eisenberg, Danny McBride, Aziz Ansari u.a
Laufzeit: 83 Min.
FSK: 16
Wertung: enttäuschend

Es fällt nicht leicht zu entscheiden, wer nun deplatzierter wirkt: der Hauptdarsteller oder der Titel? Jesse Eisenberg oder "30 Minuten oder weniger"? Beide sind zu gut für den entstandenen Film, so viel ist sicher. Und eigentlich ist auch Regisseur Ruben Fleischer zu gut dafür; das ließ zumindest 2009 sein Erstling "Zombieland" erhoffen: Der hatte Witz, sowohl wortwörtlichen als auch kinematografischen. Was also ist diesmal schiefgelaufen?
Kino-Kritik:30 Minuten oder weniger