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Kinostarts der Woche - Top oder Flop?

Real Steel
V: Disney, USA / IND 2011, R: Shawn Levy, D: Hugh Jackman, Dakota Goyo, Evangeline Lilly u.a.
Laufzeit: 126 Min.
FSK: 12
Wertung: ausgezeichnet

Real Steel
Roboter sind seit Begründung des Science-Fiction-Genres eine feste Größe in Zukunfts-Geschichten: Bereits 1927 ließ der Regisseur Helmut Lang menschenähnliche Maschinen in seinem Stummfilm-Klassiker "Metropolis" auftreten. Das Duo R2-D2 und C-3PO aus der "Star Wars"-Saga hat Kultcharakter, und in "A.I. - künstliche Intelligenz" (2001) wurde Haley Joel Osment zum mechanischen Kinderersatz. Da scheint der Ansatz des bombastischen Sci-Fi-Action-Abenteuers "Real Steel" nur logisch: Nachdem das Publikum es satt hatte, dabei zuzusehen, wie zwei Kerle sich im Boxring verhauen, übernehmen nun riesenhafte Roboter diesen Part. Das klingt zunächst vollkommen abwegig, gibt jedoch letztlich eine richtig spannende Geschichte ab.
Kino-Kritik: Real Steel

Zwei an einem Tag
V: Tobis, USA 2011, R: Lone Scherfig, D: Anne Hathaway, Jim Sturgess, Patricia Clarkson u.a.
Laufzeit: 108 Min.
FSK: 12
Wertung: enttäuschend

Zwei an einem Tag
Sie hätten fast miteinander geschlafen, damals am 15. Juli 1988. Aber eben nur fast. Emma und Dexter feierten ihren Abschluss am Edinburgh College, doch irgendwie klappte es nicht mit Lust und Leidenschaft. Aus der verhinderten Affäre entwickelte sich eine Freundschaft, die von Regisseurin Lone Scherfig fast 20 Jahre lang immer am 15. Juli auf den Prüfstand gestellt wird. Vielleicht wird ja doch noch mehr aus der grauen Büchermaus und dem smarten Schönling. Die Dänin machte aus David Nicholls' Bestseller "Zwei an einem Tag" eine romantische Komödie mit pfiffigen Dialogen, die allerdings unter der fehlenden Chemie zwischen den Hauptdarstellern und einem rigiden Erzählkonzept leidet.
Kino-Kritik: Zwei an einem Tag

Aushilfsgangster
V: Universal, USA 2011, R: Brett Ratner, D: Ben Stiller, Eddie Murphy, Matthew Broderick u.a.
Laufzeit: 105 Min.
FSK: 12
Wertung: akzeptabel

Aushilfsgangster
Die besten Jobs erhält man durch gute Kontakte. Diese Regel gilt nicht nur für Normalsterbliche, sondern auch in Hollywood: Nach den Dreharbeiten zu "Aushilfsgangster" bot Regisseur Brett Ratner Comedian Eddie Murphy an, 2012 die Oscarverleihung zu moderieren - schließlich ist der Filmemacher dort als ausführender Produzent tätig. Vielleicht ist das eine Entschädigung für die wenig oscarverdächtige Mission, auf die Ratner seinen Hauptdarsteller in der überzogenen Actionkomödie schickt ...
Kino-Kritik: Aushilfsgangster

Nur für Personal!
V: Concorde, F 2011, R: Philippe Le Guay, D: Fabrice Luchini, Sandrine Kiberlain, Natalia Verbeke u.a.
Laufzeit: 106 Min.
FSK: 0
Wertung: akzeptabel

Nur für Personal!
Warum Madame Joubert (Sandrine Kiberlain) ausgerechnet die hübscheste Spanierin auswählt, um die vakant gewordene Dienstmädchenstelle in ihrem gutbürgerlichen Pariser Haushalt zu besetzen, wird ihr Geheimnis bleiben. Monsieur Joubert (Fabrice Luchini) interessiert sich jedenfalls urplötzlich für das Schicksal der Frauen, die in der sechsten Etage seines pompösen Wohnhauses wohnen: Spanierinnen, die in den 60er-Jahren in Frankreich als Haushaltshilfen arbeiten. Regisseur Philippe Le Guay erzählt mit "Nur für Personal!" ein locker inszeniertes Sozialmärchen mit durchaus humorvollen Augenblicken, aber noch mehr süßlichen Gutmenschen-Klischees.
Kino-Kritik: Nur für Personal!

Die Höhle der vergessenen Träume
V: Ascot Elite (24 Bilder), USA / F / D / CDN 2010, R: Werner Herzog, D: Werner Herzog, Dominique Baffier, Jean Clottes u.a.
Laufzeit: 95 Min.
FSK: 6
Wertung: überzeugend

Die Höhle der vergessenen Träume
Nur wenige Menschen waren bisher drin. Die Franzosen schützen ihre Chauvet-Höhle mit ihren wundervollen Wandbildern wie einen kostbaren Schatz - und zwar völlig zu Recht: Was dort zu sehen ist, vermag man kaum zu glauben. Werner Herzog hatte die Ehre, Aufnahmen des Innenraumes anfertigen zu dürfen. Der 69-Jährige nahm alle persönlichen Strapazen in Kauf, um die Dokumentation über "Die Höhle der vergessenen Träume" zu realisieren. Er wagt sich sogar auf ein Terrain, dem er sich bisher bewusst noch nicht zugewendet hatte: Er filmte in 3D.
Kino-Kritik: Die Höhle der vergessenen Träume

Fenster zum Sommer
V: Prokino (Fox), D / FIN 2011, R: Hendrik Handloegten, D: Nina Hoss, Mark Waschke, Lars Eidinger u.a.
Laufzeit: 95 Min.
FSK: 12
Wertung: überzeugend

Fenster zum Sommer
Stell dir vor, du wachst in deiner Vergangenheit auf. Das ist eine Idee, die schon viele Regisseure faszinierte. Oft wurde nur Klamauk daraus, vielleicht auch deshalb, weil man dieses Gedankenspiel nicht gewinnen kann. Bevor man das rettende Ufer erreicht, wird jeder von der Unlogik überholt. Hendrik Handloegten geht in "Fenster zum Sommer" das Thema ernst an, schickt Nina Hoss auf die Reise, zurück in ihr eigenes Leben. Dabei macht er eine Sache anders als alle anderen.
Kino-Kritik: Fenster zum Sommer

Black Brown White
V: NFP, A 2010, R: Erwin Wagenhofer, D: Fritz Karl, Claire-Hope Ashitey, Theo Caleb Chapman u.a.
Laufzeit: 106 Min.
FSK: 6
Wertung: überzeugend

Black Brown White
Don Pedro hat noch eine weite Reise vor sich. Der Knoblauch aus der Ukraine, der säckeweise im Laderaum seines Trucks liegt, muss zum Umetikettieren nach Marokko gebracht werden, bevor er in Österreich in die Supermärkte kommt. Den kleinen Hinweis auf den Globalisierungsirrsinn konnte sich Regisseur Erwin Wagenhofer einfach nicht verkneifen. Nicht nachdem "We Feed The World" (2005), sein Dokumentarfilm zum Thema, in seiner österreichischen Heimat mehr Zuschauer in die Kinos lockte als je ein Dokumentarfilm zuvor. Ansonsten lässt Wagenhofer den weiten Weg des Knoblauchs jedoch unkommentiert. Denn "Black Brown White", der erste Kinospielfilm des Amstetteners, dreht sich um ein anderes Problem.
Kino-Kritik: Black Brown White