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Kinostarts der Woche - Top oder Flop?

Die drei Musketiere
V: Constantin, F / D / USA / GB 2011, R: Paul W.S. Anderson, D: Logan Lerman, Milla Jovovich, Christoph Waltz u.a.
Laufzeit: 110 Min.
FSK: 12
Wertung: akzeptabel

Die drei Musketiere
"Schaut euch nicht den Film an, wenn ihr wissen wollt, worum es in 'Die drei Musketiere' geht", warnte Milla Jovovich bei einer Pressekonferenz, noch bevor ihr Ehemann Paul W.S. Anderson am Set überhaupt das erste Mal "Action" rief. Sobald im fertigen Film das erste Luftschiff auf dem Vorplatz des Louvre ankert, weiß man, was die Schauspielerin damit meinte: Anderson und seine Drehbuchautoren fahren große Geschütze auf, um ihre Version von Alexandre Dumas' Abenteuerroman "Die drei Musketiere" von den - konservativ geschätzt - vier Dutzend vorhergehenden Verfilmungen abzuheben ...

Kill the Boss
V: Warner, USA 2011, R: Seth Gordon, D: Jason Sudeikis, Jason Bateman, Charlie Day u.a.
Laufzeit: 97 Min.
FSK: 16
Wertung: ausgezeichnet

Kill the Boss
Nur 17 Prozent aller Arbeitnehmer sind mit ihrem Chef zufrieden, wurde im Rahmen einer internationalen Studie kürzlich festgestellt. Mit einem Titel wie "Kill The Boss" kann Regisseur Seth Gordon ("Mein Schatz, unsere Familie und ich") also eigentlich nur punkten. Und tatsächlich mangelt es in der herrlich schwarzhumorigen Komödie trotz totaler Überdrehtheit nicht an Identifikationsmöglichkeiten - vor allem, aber nicht ausschließlich, für Arbeitnehmer.

Prinzessin Lillifee und das kleine Einhorn
V: Universum, F / D 2011, R: Hubert Weiland, Ansgar Niebuhr
Laufzeit: 72 Min.
FSK: 0
Wertung: akzeptabel

Prinzessin Lillifee und das kleine Einhorn
Der Sommer in Rosarien, der Heimat Lillifees, ist strahlend schön, wetterfest und in seiner Perfektheit vielleicht auch etwas langweilig. Was für ein glücklicher Zufall also, dass Prinzessin Lillifee von Einhörnern träumt und daraufhin prompt ein echtes kleines in ihrem Bett findet. Nach dem ersten Erstaunen und gelungener Integration in die Feenwelt wird der Prinzessin klar, dass ein Baby, egal welcher Art, zu seinen Eltern gehört. Für "Prinzessin Lillifee und das kleine Einhorn" beginnt ein großes Abenteuer.

Mein bester Feind
V: Neue Visionen, A / L 2011, R: Wolfgang Murnberger, D: Moritz Bleibtreu, Georg Friedrich, Ursula Strauss u.a.
Laufzeit: 104 Min.
FSK: 12
Wertung: akzeptabel

Mein bester Feind
Den lakonischen Regisseur Wolfgang Murnberger darf man schon als ein bisschen bösartig beschreiben. Der Sohn eines Kinobesitzers aus der Wiener Neustadt wusste zügig, wo er hingehört und wird seit 20 Jahren in seiner Heimat verehrt. Mit "Komm, süßer Tod", "Silentium" und "Der Knochenmann" verwöhnte er Freunde des schwarzen Humors. Nach seinen erfolgreichen Verfilmungen der Romane von Wolfgang Haas präsentiert Murnberger nun eine, ja, nennen wir es vorsichtig Nazi-Komödie. Nein, Persiflage ist der bessere Begriff für "Mein bester Feind" mit Moritz Bleibtreu in der Hauptrolle.

Cairo Time
V: Alamode, CDN / IRL / ET 2009, R: Ruba Nadda, D: Patricia Clarkson, Alexander Siddig, Elena Anaya u.a.
Laufzeit: 88 Min.
FSK: 6
Wertung: ausgezeichnet

Cairo Time
Geht man in ein fremdes Land, lässt seinen Alltag hinter sich, passieren die unglaublichsten Dinge. Plötzlich ist nichts mehr, wie es war, nicht mal man selbst. Patricia Clarkson spielt Juliette, die Hauptfigur in "Cairo Time". Sie gehört zu den aufrichtigen Leinwandgrößen, die viel zu selten große Rollen bekommen. Wer Schauspielerinnen wie Charlotte Rampling oder Tilda Swinton mag, weil es einfach schön ist, ihrem Charisma zu erliegen, wird auch an Clarksons Ausflug nach Kairo Gefallen finden.

Roller Girl
V: Senator, USA 2009, R: Drew Barrymore, D: Ellen Page, Marcia Gay Harden, Juliette Lewis u.a.
Laufzeit: 109 Min.
FSK: 12
Wertung: überzeugend

Roller Girl
Baaaamm! Eine Gegnerin rammt Bliss (Ellen Page) mit Wucht gegen die Absperrung. Reglos bleibt das Mädchen am Boden liegen. Doch dann rappelt es sich langsam wieder hoch und rollt unter dem Jubel der Zuschauer auf wackeligen Beinen zurück zur Bank - man muss eben auch einstecken können. Das gilt nicht nur fürs Roller Derby, bei dem Bliss so einige Blessuren erleidet, sondern fürs Leben ganz allgemein. Drew Barrymore erzählt in ihrem Regiedebüt "Roller Girl" keine sonderlich originelle Geschichte. Doch die gut gelaunten Schauspieler und die ungewöhnliche Kulisse des Roller Derbys machen diese kleine Schwäche der Coming-of-Age-Komödie schnell vergessen.

Baikonur
V: X-Verleih, D 2011, R: Veit Helmer, D: Alexander Asochakov, Marie de Villepin, Sitora Farmonova u.a.
Laufzeit: 94 Min.
FSK: 0
Wertung: akzeptabel

Baikonur
Ein Dorf, mitten im Niemandsland der kasachischen Steppe. Um das Überleben zu sichern, wurde irgendwann ein einfacher Grundsatz eingeführt: "Was vom Himmel fällt, darf man behalten." In der Region fällt so einiges vom Himmel: Der Weltraumbahnhof Baikonur, von dem aus Juri Gagarin vor 50 Jahren als erster Kosmonaut ins All startete, liegt in unmittelbarer Nähe des besagten Örtchens, in dem Iskander (Alexander Asochakov), genannt "Gagarin", mit seiner Gemeinschaft lebt. Fremd und unwirklich mutet die Szenerie an, die Regisseur Veit Helmer ("Absurdistan") in seinem merkwürdigen Märchen "Baikonur", einer deutschen Produktion, schuf. Ebenso befremdlich wirkt auch die Beziehung, die sich etwas holprig zwischen seinen Hauptfiguren entwickelt.