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Kinostarts der Woche - Top oder Flop?

Die Schlümpfe
V: Sony, USA 2011, R: Raja Gosnell, D: Hank Azaria, Neil Patrick Harris, Jayma Mays u.a.
Laufzeit: 102 Min.
FSK: 0
Wertung: akzeptabel

Die Schlümpfe
In Schlumpfhausen wurde die Tiefkühlpizza erfunden. Von Pizza-Schlumpf, passenderweise. Nachdem Pizza-Schlumpf, seine 98 Geschwister und Papa Schlumpf 1958 vom belgischen Comiczeichner Peyo zum Leben erweckt wurden, lebten sie über Jahrzehnte hinweg friedlich in ihrer Pilzsiedlung. Zum Glücklichsein brauchten die Schlümpfe nicht viel: Sie sangen ab und an ihr Lied, revolutionierten die Lebensmittelindustrie und waren froh, wenn der fiese Zauberer Gargamel sie in Frieden ließ. Damit ist jetzt Schluss: Im 3D-Abenteuer "Die Schlümpfe" schickt Regisseur Raja Gosnell auserwählte Familienmitglieder nach New York City, wo er die animierten Winzlinge auf reale Menschen treffen lässt - leider.

Blue Valentine
V: Senator, USA 2010, R: Derek Cianfrance, D: Ryan Gosling, Michelle Williams, Faith Wladyka u.a.
Laufzeit: 112 Min.
FSK: 12
Wertung: Meisterwerk

Blue Valentine
Sie haben sich die ewige Liebe versprochen. Aber wie lange dauert die Ewigkeit? Unendlich ist sie nicht, wie Cindy und Dean nach sechs Jahren Ehe feststellen: "Blue Valentine" ist ein großer Liebesfilm und eine große Tragödie. Mit brutaler Ehrlichkeit erzählt Regisseur und Drehbuchautor Derek Cianfrance in einer meisterhaften, geradlinigen Inszenierung vom langsamen Sterben der Gefühle und ihrem plötzlichen Tod.

Plötzlich Star
V: Fox, USA 2011, R: Thomas Bezucha, D: Selena Gomez, Leighton Meester, Katie Cassidy u.a.
Laufzeit: 108 Min.
FSK: 6
Wertung: überzeugend

Plötzlich Star
In Monaco werden Märchen wahr: Einfache junge Frauen treffen einen Fürsten, heiraten ihn und führen fortan ein Leben in Reichtum und Luxus. Warum sollte also nicht auch ein ganz normales Mädchen aus dem texanischen Hinterland ähnlich viel Glück haben? Die leichtfüßige US-Hochglanzkomödie "Plötzlich Star" lässt die süße Grace (Disney-Star Selena Gomez) in ein fremdes Luxusleben stolpern und spielt effektvoll mit Jungmädchenträumen. Ganz nebenbei weiß der Film auch noch charmant zu unterhalten.

Super 8
V: Paramount, USA 2011, R: J.J. Abrams, D: Joel Courtney, Elle Fanning, Kyle Chandler u.a.
Laufzeit: 112 Min.
FSK: 12
Wertung: überzeugend

Super 8
Kompliment: Die Spannung anzuheizen, bis sie sich zu einer schier unerträglichen Neugier steigerte, hat Regisseur J.J. Abrams drauf. Alles, was von seinem Sommer-Blockbuster "Super 8" im Vorfeld zu sehen war, konnte man großzügig als Hauch von Nichts zusammenfassen. Doch jetzt gehen die Vorhänge auf und Spielberg-Zögling Abrams präsentiert seine Variation von "E.T." (1982) - einerseits gepaart mit der Romantik von "Stand By Me - Das Geheimnis eines Sommers" (1986), andererseits angereichert mit einer Materialschlacht, als gäb's kein Morgen.

Die Vaterlosen
V: Thimfilm, A 2011, R: Marie Kreutzer, D: Andreas Kiendl, Andrea Wenzl, Emily Cox u.a.
Laufzeit: 107 Min.
FSK: 6
Wertung: akzeptabel

Die Vaterlosen
Es beginnt mit dem Tod des Vaters. Und im Verlauf des Films sterben dann noch die Illusionen. Das Zusammentreffen der Familie ist ein Pulverfass, das schon oft in die Kinosäle hineingerollt wurde. Zahlreiche Regisseure arbeiteten sich bereits an diesem Konfliktparadies ab, zeigten, wie gefährlich es ist, an den Ort der Kindheit zurückzukehren. Marie Kreuzers österreichisches Drama "Die Vaterlosen", das bei der Berlinale präsentiert wurde, reiht sich ein.

Der Albaner
V: Zorro Film, D / AL 2010, R: Johannes Naber, D: Nik Xhelilaj, Xhejlane Terbunja, Ivan Shvedoff u.a.
Laufzeit: 107 Min.
FSK: 12
Wertung: überzeugend

Der Albaner
Migrations-, also Einwandererfilme gibt es inzwischen nicht wenige, und sie zählen sogar zum Besten, was das Kino zu bieten hat. Meist widmen sie sich den Konflikten einer zweiten Generation, den Konflikten zwischen Kindern und Eltern - ein Culture Clash, der nicht selten in die Katastrophe führt. Anders der Erstlingsspielfilm von Johannes Naber, eine Koproduktion mit SWR und ARTE, der bereits zahlreiche Preise gewann. Auf der Verleihseite von "Der Albaner" (2010) wimmelt es nur so von Lorbeerkränzen, darunter der Max-Ophüls-Preis für den besten deutschen Nachwuchsfilm. Naber lässt Armut und Wohlstand im neuen Europa aufeinanderprallen. Einer aus dem ärmsten Land, Albanien, kommt in das reichste, Deutschland, um sich und die Geliebte zu retten.

Angele und Tony
V: Koolfilm, F 2010, R: Alix Delaporte, D: Clotilde Hesme, Gregory Gadebois, Evelyne Didi u.a.
Laufzeit: 83 Min.
FSK: 6
Wertung: ausgezeichnet

Angele und Tony
Angele ist eine Frau der pragmatischen Sorte. Will sie ihrem Sohn ein Spielzeug schenken, prostituiert sie sich für den Mann, der es beschafft. Braucht sie ein Fahrrad, um zu ihrem Sohn zu fahren, nimmt sie sich eins. Und könnte eine Hochzeit helfen, das Sorgerecht für den entfremdeten Jungen zurückzugewinnen, gibt sie eben eine Kontaktanzeige auf. Warum Tony darauf antwortet, kann er selbst nicht erklären. Aber Worte verliert er sowieso nur, wenn es wirklich nötig ist. Mit "Angele und Tony" (2010) ersann die Französin Alix Delaporte zwei ziemlich schroffe Zeitgenossen - und verwickelte sie in eine umso zartere Liebesgeschichte.