Hitzeschutz für Ihren PC

TIPP 1: Grundregeln der Kühlung
Wer bestimmte Regeln bezüglich der Kühlung seiner Hardware einhält, der kann die meisten Hitzeprobleme gleich von Anfang an nahezu ausschließen. Egal, ob PC oder Notebook, in einem warmen Raum bekommt jeder Rechner Probleme mit der Wärme. Die Sensoren messen höhere Temperaturen, die Lüfter arbeiten schneller und damit lauter.
Angenehm ist das nicht. Sorgen Sie also stets für ausreichende Lüftung im Raum, arbeiten Sie bei geöffnetem Fenster oder postieren Sie einen großen Ventilator so, dass auch Ihr Rechner ein bisschen "Wind" bekommt.
Klar, dass ein PC im Büroschrank zumindest in der warmen Jahreszeit ein Tabu ist, auch wenn er dort nicht zu hören ist. Es entwickelt sich schlicht zu viel Abwärme, die nicht entweichen kann. Ein PC benötigt an allen Seiten Luft und Abstand zur Wand!

Im Gehäuse angesammelter Staub kann über kurz oder lang den Hitzetod des Rechners verursachen. Den Staub kann man vorsichtig absaugen.
TIPP 2: Lüfter sauber halten
Jeder Gehäuselüfter zieht Staub magisch an. Auf Dauer beeinträchtigt das nicht nur die Effektivität des Lüfters, sondern Ihr Rechner arbeitet aufgrund der steigenden Temperaturen nicht mehr stabil, Systemabstürze sind die Folge. Deshalb sollten Sie zu Beginn der warmen Jahreszeit die Lüfter Ihres Notebooks und die des PCs säubern, und zwar mit dem Staubsauger auf niedriger Saugstufe.
Sie können dazu beispielsweise die mit dem Staubsauger gelieferte Polsterdüse nehmen. Alternativ gibt es im Handel spezielle PC-Staubsauger mit kleinerer Düse und weniger Saugkraft, was für den angesammelten Staub ausreicht, aber Beschädigungen durch eine zu hohe Saugwirkung ausschließt. Schalten Sie zunächst den PC oder das Notebook aus und ziehen Sie den Netzstecker.
Zum Absaugen der Lüfter wählen Sie am besten einen kleinen Aufsatz mit Borsten. Da sich Lüfter beim Absaugen im Normallfall drehen und somit Strom erzeugen, der das Mainboard unter Umständen beschädigen kann, sollten Sie die Lüfterlamellen festhalten und vom Drehen abhalten.
Beim großen PC-Lüfter machen Sie das mit Ihren Fingern oder einem Bleistift, beim Notebooklüfter verwenden Sie dazu eine gerade gebogene Büroklammer. Stecken Sie diese durch das Lüftungsgitter des Notebooks zwischen die Lamellen und saugen Sie von außen über das Lüftungsgitter.
Alternativ lassen sich Bauteile eines Rechners auch mit einem Druckluftspray sehr gut von Staub und anderen Ablagerungen befreien.

Das Notebook in der Sonne stehen zu lassen, ist keine gute Idee. Schnell kommt es auch hier zum "Sonnenbrand".
TIPP 3: Warme Orte meiden
Es klingt banal, aber lassen Sie Ihr Notebook niemals in einem in der prallen Sonne stehenden Fahrzeug! Die Temperaturen, die sich dort entwickeln können, reichen weit über das hinaus, was für die sensiblen Innereien eines mobilen Rechners noch tragbar ist.
So mühsam es auch ist, aber nehmen Sie das Notebook besser aus dem Auto und tragen Sie es im Rucksack oder in der Aktentasche mit sich herum. Wenn Sie nicht gerade eine Wüstenwanderung unternehmen, bleibt es im Rucksack in jedem Fall ganz deutlich kühler als im Auto.
Haben Sie Ihr Notebook im Fahrzeug vergessen, sollten Sie vor dem Einschalten in jedem Fall abwarten, bis es deutlich kühler geworden ist. Und müssen Sie Ihr Notebook zwingend im Auto lassen, dann ist es im Kofferraum wesentlich besser aufgehoben als im Passagierraum, weil sich der Kofferraum nicht so stark erwärmt.
Zudem ist das Notebook auf dem Rücksitz für viele Langffnger mit Sicherheit interessant. Nehmen Sie Ihr Notebook mit an den Strand oder ins Freibad, lassen Sie das Gerät nicht in der prallen Sonne liegen. Ein Handtuch tut hier Wunder und verhindert obendrein so manchen Diebstahl.

Schick, aber nicht wirklich optimal in Sachen Kühlung. Links und oben ist zu wenig Freiraum.
TIPP 4: Abstand halten
Dass ein PC im Schrank nichts zu suchen hat, haben wir oben bereits erwähnt. Sie sollten zusätzlich darauf achten, dass die Luftlöcher an der Vorder- und Hinterseite nicht verdeckt sind. Schon ein Stapel Bücher, der vor dem PC liegt und die Frontlöcher abdeckt, kann Ihrem Rechner einen Hitzekollaps bescheren.
Zudem sollten Sie Ihren PC von anderen Wärmequellen wie Lampen oder weiteren elektrischen Geräten fernhalten. Empfohlen wird ein Abstand von jeweils 50 Zentimetern an allen Seiten. Wenn Sie glauben, Sie verschaffen Ihrem PC mehr Kühlung, indem Sie eine Seitenwand entfernen, dann irren Sie.
Ein PC ist so aufgebaut, dass die Luft im Gehäuse optimal zirkuliert und die Komponenten auf diese Weise effektiv kühlt. Fehlt eine Wand, geht dieser Effekt völlig verloren.

So sollte ein PC-Gehäuse von innen aussehen. Alle Kabel sind optimal und sauber zu den Komponenten verlegt sowie mit Kabelbindern fest fixiert.
TIPP 5: Den PC aufräumen
In Tipp 4 haben wir die Luftzirkulation im Gehäuse erwähnt, die für eine ausreichende Kühlung sorgt. Das funktioniert natürlich nur dann effektiv, wenn das Innere Ihres Rechners aufgeräumt ist. Besonders bei PCs der Marke Eigenbau wird auf ein sorgfältiges Verlegen der Kabel und Drähte kaum geachtet.
Technisch ist das auch kein Problem, doch im Sommer verringert jedes frei im Raum hängende Kabel die Luftzirkulation und somit den Kühleffekt! Räumen Sie den PC daher auf, verlegen Sie alle Kabel sauber an der Wand des Gehäuses entlang oder binden Sie die einzelnen Kabel zu einem einzigen Strang zusammen, den Sie wiederum möglichst dicht am Gehäuse verlegen.
Achten Sie darauf, dass das Mainboard möglichst frei zugänglich ist und keine Kabel vor dem Mainboard baumeln. Das Mainboard samt Prozessor ist zusammen mit der Festplatte das empffndlichste Bauteil Ihres Rechners. Es sollte daher auch stets kühl und frei von Staub sein. Auch hier sollten Sie mit einem Staubsauger auf niedriger Stufe regelmäßig für Sauberkeit sorgen und Staub entfernen.

Kühler für Einbaufestplatten wie diese können an warmen Tagen für Ihre wertvollen Daten die letzte Rettung sein.
TIPP 6: Luft zum Atmen lassen
Werfen Sie doch mal einen Blick in Ihr PC-Gehäuse. Sitzen die Laufwerke wie DVD-Brenner und Festplatte(n) in benachbarten Einschüben? Dann sollten Sie einige Laufwerke umsetzen, sofern noch Einschubschächte frei sind. Es erhöht die Lebenserwartung dieser Geräte beträchtlich, wenn sie Luft zum Atmen bekommen.
Zusätzlich ermöglicht das den Einbau zusätzlicher Kühler beispielsweise für die Festplatte. Die Kühler werden auf die Festplatte geschraubt und versorgen diese mit stetiger Frischluft. Achten Sie beim Kauf auf eine gute Qualität der Lüfter und wählen Sie die Lüfter nicht zu klein. Große Lüfter können langsamer drehen, um dieselbe Kühlwirkung zu erreichen, und sind dabei deutlich leiser als kleinere.
Und schließlich empfiehlt es sich, kleine, preiswerte Gehäuselüfter durch größere, hochwertigere von acht oder gar 12 Zentimetern Durchmesser zu ersetzen. Zwei große Lüfter machen im Normalfall weniger Lärm als ein kleiner, die Temperatur im Gehäuse wird aber sehr deutlich verringert.

TIPP 7: Pausen einlegen
Nicht nur für Sie, sondern auch für Ihren PC gilt: Legen Sie an besonders heißen Tagen immer mal wieder eine kleine Pause ein. Während dieser Pausen sollten Sie Ihren PC komplett herunterfahren, damit die Komponenten auskühlen können.
Besitzen Sie ein Notebook mit zwei Graffkchips, verwenden Sie für Offce-Arbeiten am besten stets die langsamere, aber noch immer ausreichend schnelle Onboard-Grafik. Das spart nicht nur Strom, sondern hält den Rechner kühler.

TIPP 8: Die optimalen Temperaturen
Prozessor: Die Temperatur des Prozessors sollte möglichst unter 50 Grad liegen. Auch bei größter Belastung sollte die Temperatur nicht wesentlich über 50 Grad steigen. Kritisch wird es bei über 70 Grad. Dort geht man das Risiko ein, dass der Prozessor beschädigt wird.
Grafikkarte: Bei Grafikkarten liegen die Temperaturen ähnlich wie bei Prozessoren. Unter 50 Grad bei Belastung ist gut, bei über 70-90 Grad wird es bei den meisten Grafikkarten dann aber langsam kritisch.
Mainboard: Die Temperatur des Mainboards sollte deutlich niedriger sein. 60 Grad sind hier in der Regel als Maximalwert anzustreben. Mehr ist oft riskant.
Gehäuse: Im Gehäuse sollten sich die Temperaturen möglichst zwischen 30 und 40 Grad einpegeln. Weniger ist natürlich besser.