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E-Book-Reader

E-Book-Reader

Autor: Margrit Lingner • 16.12.2012

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Da es beim Paperwhite keine zusätzlichen Tasten gibt, lässt sich nur über den Touchscreen blättern. Dafür punktet der Kindle mit LED-Licht.

Überall lesen mit Amazons Kindle

Praktisch ist bei allen E-Lesegeräten, dass sie selbst am Strand oder auf dem Balkon bei strahlendem Sonnenschein ein ungetrübtes Lesevergnügen bieten. Mit den neuesten E-Readern ist der Lesespaß selbst bei schummrigem Licht ungetrübt, weil bei Geräten wie Amazons Kindle Paperwhite Lichtquellen unterhalb einer entspiegelten Beschichtung in das Display hineinleuchten. Dass die Technik noch nicht so ganz ausgereift ist, zeigt sich in den Schatten, die am Display-Rand des Paperwhite deutlich sichtbar sind.

Das ist übrigens bei den anderen beiden Readern mit Zusatzbeleuchtung nicht großartig anders. Darüber hinaus strotzt der jüngste Sproß der Kindle-Familie mit der neuesten Technik. Dass Lesestoff kabellos per WLAN auf den Kindle gelangt, ist dabei schon nichts Ungewöhnliches mehr. Dass es aber einen Kindle mit einem 3G-Modul gibt, ist wirklich neu. Bei dem Paperwhite 3G lassen sich E-Books jederzeit über Mobilfunk auf den Reader herunterladen.

Unabhängig davon, ob der Bücherwurm mit seinem Kindle 3G gerade im Wartezimmer beim Arzt oder auf dem Weg zur Arbeit in der S-Bahn sitzt, kann er neue E-Bücher auf sein Lesegerät laden. Der Preis für diesen Spaß ist zwar schon recht hoch (189 Euro). Doch Vielleser, die ständig unterwegs sind, dürften diesen Komfort schätzen. Zwar passen auf die 2 GByte Speicher des Paperwhite locker über tausend Bücher, doch muss die Bibliothek ja schließlich irgendwann aufgefüllt werden.

Abgesehen davon setzt Amazon beim Paperwhite auf einen neuen dünneren kapazitiven Touchscreen. Er reagiert nicht nur besonders schnell, sondern auch wirklich präzise. Ob im Buch geblättert oder ein Menü aufgerufen wird, die Eingaben erkennt der Screen sauber und zuverlässig. Dennoch sind zusätzliche Tasten am Lesegerät einfach praktisch, gerade wenn der Buchliebhaber den Reader einhändig benutzen will.

Beim Paperwhite sind aber keine Tasten vorhanden - einzige Ausnahme: der Einschaltknopf. Wirklich überzeugend sind beim neuesten Kindle aber Funktionen wie die Kindersicherung beim Einkauf und natürlich die große Buchauswahl bei Amazon. Neuerdings umfasst diese mit Amazon-Prime auch eine Leihbücherei.

Amazon Kindle Paperwhite

Internet: www.amazon.de
Preis: 129 Euro

+ Touchdisplay, Auflösung
+ Beleuchtung, WLAN
- keine Tasten, Ausleuchtung

Gesamtwertung: sehr gut 81 %

Preis/Leistung: sehr gut

FAZIT: Der Paperwhite eignet sich zum Lesen in schummrigen Ecken. Zwar sind Schatten
auf dem Display sichtbar, doch sind die Kontraste sehr gut und das Gerät flott.

© Hersteller/Archiv
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Der Kindle wird wie die anderen Reader über Micro-USB aufgeladen.

© Hersteller/Archiv
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Bei Sonys Reader kann über den Touchscreen und die Tasten geblättert werden. Über WLAN und den integrierten Shop werden E-Books gekauft.

Genüsslich blättern in Sonys Reader

E-Books ausleihen können Leseratten auch mit Sonys Reader PRS-T2. Das läuft dann zwar nicht direkt über den Reader, sondern über die sogenannte "Onleihe". Darüber hinaus bieten viele Stadtbüchereien die Möglichkeit, E-Books auszuleihen. Verfügbar sind über die Webseiten Stadtbüchereien rund 40.000 Titel. Dazu zählen bekannte Autoren wie Stieg Larsson oder Henning Mankell ebenso wie Sachbücher über Computer und Gesundheit oder Reiseführer. E-Books, die dort ausgeliehen werden, verfügen über einen Zeitstempel.

Nach Ablauf der Leihfrist kann das E-Book nicht mehr gelesen werden. Weil die städtischen E-Büchereien auf das Format EPUB setzen, lassen sich die dort ausgeliehenen Titel nicht auf den Amazon-Geräten nutzen. Über alle anderen E-Reader im Test lässt sich die Onleihe nutzen.

Sonys Reader ist technisch sicher nicht ganz auf der Höhe des Amazons Paperwhite, doch überzeugt das Leichtgewicht mit einem ebenso durchdachten wie einfachen Bedienkonzept, das außer der Steuerung über den Touchscreen, das Bedienen über zusätzliche Tasten mit einbezieht. Dazu gibt es einen Stift, um Notizen einzukritzeln und nützliche Zugaben wie ein Wörterbuch für Englisch oder Französisch.

Sony Reader PRS -T2

Internet: www.sony.de
Preis: 130 Euro

+ Touchdisplay, Tasten
+ Bedienung, WLAN
- Auflösung

Gesamtwertung: sehr gut 84 %

Preis/Leistung: sehr gut

FAZIT: Sonys Reader ist trotz seines Touchdisplays das leichteste Gerät im Test. Wirklich
leserfreundlich wird es durch die einfache Bedienung über Touchscreen und Tasten.

© Hersteller/Archiv
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Beim Kobo Glo wird die Schriftgröße sowie die Helligkeit des LED-Lichtes über einen Schieberegler eingestellt.

Unter der Decke lesen mit Kobo Glo

Wie auch bei Amazons Kindle und Sonys Reader ist auch bei dem Reader des kanadischen Buchgiganten Kobo ein E-Buch-Shop integriert. Praktisch ist dabei, dass der Lesestoff, der bei Amazon, Kobo, Thalia oder Weltbild erworben wird, in der Cloud landet. E-Books lassen sich jederzeit kostenlos aus dem Online-Speicher herunterladen. Die Auswahl an Lesestoff bei Kobo hinkt allerdings dem Angebot von Amazon oder anderen deutschen E-Book-Shops hinterher.

Kobos Glo ist ähnlich puristisch gehalten wie Amazons Paperwhite. Auf zusätzliche Tasten wurde fast ganz verzichtet. Wie der neueste Kindle leuchtet der Glo auch im Dunkeln. Im Unterschied zum Paperwhite wirkt die Beleuchtung gleichmäßiger; weniger Schatten sind sichtbar, dafür aber die Lichtquellen selbst, wenn der Bücherwurm schräg auf den Bildschirmrand blickt.

Zum Einschalten des Lichts gibt es eine Taste oben am Gehäuse, während sich die Helligkeit der Beleuchtung über einen eingeblendeten Schieberegler einstellen lässt. Die Bedienung über den Touchscreen ist nicht ganz so präzise wie etwa bei Amazons Kindle oder Sonys Reader. Notizen lassen sich zwar einfügen, doch ist das Synchronisieren etwas problematisch.

Auch Funktionen wie das Wechseln zu einer bestimmten Seite sind über den Schieberegler gerade in umfangreichen Werken nicht ganz einfach zu handhaben. Dafür liegt der Reader gut in der Hand und wirkt durch seine frischen Farben weit weniger langweilig wie die Konkurrenz - verfügbar ist der Kobo Glo unter anderem in Pink oder Blau.

Kobo Glo

Internet: www.kobo.com
Preis: 129,99 Euro

+ Touchdisplay, Auflösung
+ Beleuchtung, WLAN
- keine Tasten, Notizfunktion

Gesamtwertung: gut 75 %

Preis/Leistung: gut

FAZIT: Kobos Glo sieht originell aus und überzeugt durch einstellbare Beleuchtung und ein kontrastreiches Display. Doch fehlen Tasten und praxistaugliche Notizfunktionen.

© Hersteller/Archiv
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Neben Touchscreen und Beleuchtung punktet Thalias Reader mit zusätzlichen Tasten. Ein wenig hakelig ist die Bedienung.

Cybooks getrübter Lesespaß

Weniger bunt, dafür aber ebenfalls leuchtend ist Bookeens Cybook HD Front Light. Das ist zwar zweifellos ein echter Pluspunkt. Doch fällt beim Cybook wie beim Kindle Paperwhite die ungleich verteilte Helligkeit auf dem Bildschirm negativ auf. Ärgerlich ist zudem, dass das Multitouchdisplay nicht immer sauber reagiert. Das Drehen des Bildschirminhalts ist mit Fingergesten kaum zu bewerkstelligen. Und weil es auch bei Bookeens Reader keine zusätzlichen Tasten gibt, landen Bibliophile auch schon mal beim Blättern im Markier-Modus.

Da Bookeens HD Front Light über den Buchhändler Thalia erhältlich ist, lassen sich Bücher via WLAN direkt über den Thalia-Shop erwerben und auf den Reader laden. Eine App zum Synchronisieren der Bücher mit einem anderen mobilen Gerät gibt es nur für Android.

Cybook Odyssey HD FrontLight

Internet: www.thalia.de
Preis: 129 Euro

+ Beleuchtung, Touchdisplay
+ WLAN, Auflösung
- Bedienung

Gesamtwertung: gut 71 %

Preis/Leistung: gut

FAZIT: Touchdisplay, Blättertasten und Beleuchtung lassen die Herzen von Leseratten höher schlagen. Schade nur, dass die Bedienung nicht immer intuitiv und hakelig ist.

© Hersteller/Archiv
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Wer nicht nur lesen, sondern auch mal spielen oder Musik hören will, sollte zum PocketBook Touch greifen.

PocketBook Touch

Zum PocketBook Touch gibt es keine App. So können Bibliophile ihr Lieblingsbuch nicht auf einem anderen Geräten weiterlesen. Dafür gehen sie eine Art Zwangsehe mit einem Online-Buchhändler ein. Dieser heißt Obreey Store und ist direkt vom Reader aus über WLAN erreichbar. Allerdings macht der Einkauf wenig Spaß. Das liegt daran, dass die Umstellung der Sprache auf Deutsch nicht recht funktioniert.

Dafür punktet das Gerät mit zahlreichen vorinstallierten Klassikern. Wer weiteren Lesestoff einkaufen will, sollte gleich auf einen der gängigen E-Book-Läden setzen und den Reader via PC synchronisieren. Dafür ist durch Spiele und einem integrierten MP3-Player für Abwechslung gesorgt. Weil das sonst durchaus solide PocketBook Touch relativ teuer ist, gibt es empfehlenswertere Westentaschenbibliotheken.

PocketBook Touch

Internet: www.pocketbook.de
Preis: 159 Euro

+ Touchdisplay, Funktionen
+ WLAN, Zusatz-Inhalte
- keine Apps, träge Bedienung

Gesamtwertung: gut 70 %

Preis/Leistung: befriedigend

FAZIT: Mit dem PocketBook Touch können  Buchliebhaber auch mal spielen oder Musik
hören und sich über die vielen Gratis-Bücher freuen. Doch ist die Bedienung eher träge.

© Hersteller/Archiv
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Als einziges Gerät im Test hat das PocketBook Touch einen MP3-Player.

© Hersteller/Archiv
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Der robust einfache Reader ist das Lesegerät für Einsteiger. Für Menüsteuerung und fürs Blättern gibt es gut erreichbare Tasten.

TrekStor eBook Reader 4

Absolut solide und wirklich günstig ist Trek-Stors eBook Reader. Vertrieben wird er unter anderem bei Weltbild. Gesteuert wird der 6-Zoll-große Reader ausschließlich über Tasten. Die sind aber gut erreichbar, sodass sich schnell blättern und Menüs aufrufen lassen. Das Gerät ist zwar eher spartanisch ausgestattet und bietet auch kein WLAN.

Doch lassen sich E-Bücher über den Computer einfach überspielen. Schwieriger gestaltet sich die Eingabe von Notizen. Wer aber darauf verzichten kann und ein preislich attraktiven E-Book-Reader sucht, ist mit dem Gerät von TrekStor gut bedient.

Wer bereit ist, 20 Euro mehr zu investieren, erhält mit dem einfachen Kindle ebenfalls einen E-Reader, der sich ausschließlich über Tasten bedienen lässt. Im Unterschied zu dem Weltbildgerät, verfügt der Kindle über WLAN und eröffnet damit einen einfachen Weg in die Amazon-Welt.

TrekStor eBook Reader 4

Internet: www.weltbild.de
Preis: 75 Euro

+ Display, Tasten
+ Bedienung
- kein WLAN

Gesamtwertung: sehr gut 81 %

Preis/Leistung: sehr gut

FAZIT: Vielleser erhalten mit TrekStors Reader einen soliden Begleiter, der einfach zu bedienen ist, aber wenig Komfort bietet - WLAN fehlt ebenso wie ein Touchscreen.

© Hersteller/Archiv
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E-Book-Reader sind schlank wie ein Bleistift und leichter als Taschenbücher.

© Hersteller/Archiv