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4 Profitipps zur Bildbearbeitung

4 Profitipps zur Bildbearbeitung
Tipp 1: Dramatischer Himmel durch Unterbelichtung, Korrektur des Weißabgleichs
Aufnahmesituation: Jemand soll vor einem farbenprächtigem Sonnenuntergang abgelichtet werden. Die Schwierigkeit liegt darin, dass zwei Lichtquellen eingesetzt werden. Das Sonnenlicht und das Blitzlicht der Kamera haben eine völlig unterschiedliche Farbtemperatur und damit ist ein korrekter Weißabgleich unmöglich.
Tipp zur Aufnahme: Wählen Sie eine Belichtungsmessung, die möglichst viel vom Hintergrund einfängt. Um mehr Dramatik ins Bild zu bekommen, können Sie manuell 1 bis 1,5 EV unterbelichten. Der Aufhellblitz sorgt für die korrekte Belichtung des Models.
Mit Camera RAW öffnen wir via Datei/Öffnen die JPG-Datei der Kamera als Dateityp Camera Raw und passen hier die Helligkeit des Hintergrunds an. Die Person im Vordergrund stellen wir in Photoshop frei - im Beispiel mit dem Lasso, da aufgrund der kaum sichtbaren Bildkante die manuelle Freistellung präziser funktioniert.
Über Bild/Korrekturen/Fotofilter und einer hohen Einstellung (ca. 80) passen wir den Farbton der jungen Dame via Warmfilter an. Original und Korrektur montieren wir als eigene Ebenen teiltransparent übereinander, um möglichst viele Bildinformationen zu erhalten und die Wirkung mit dem Schieberegler genau einzustellen.

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Tipp 2: Aufnahme bei hoher Empfindlichkeit, Bildrauschen verringern
Aufnahmesituation: Im Theater oder bei einem Bandauftritt ist meist nur sehr wenig Licht vorhanden. Das Blitzlicht einer Kompakten ist zu schwach für eine Ausleuchtung, man muss bei der Kamera hohe ISO-Werte einstellen, damit die Aufnahme nicht verwackelt. Starkes Bildrauschen ist bei den meisten Kameras die Folge.
Tipp zur Aufnahme: Stellen Sie Ihre Kamera auf Spotmessung, wenn möglich, auf automatische Empfindlichkeit und ab fünf Metern Entfernung oder mehr schalten Sie den Blitz aus. Mit Photoshop entfernt man anschließend einen Teil des Bildrauschens.
Das viel zu dunkle Foto hellen wir im 16-Bit-Modus deutlich auf und nehmen eine Gammakorrektur vor. Der Wechsel in den Modus mit der nächsthöheren Farbtiefe ist immer bei größeren Farbkorrektureingriffen ratsam - er trägt dazu bei, Bildinfomationsverluste zu vermeiden. Im CMYK-Modus suchen wir den Farb-Kanal mit dem stärksten Rauschen - Magenta. Diesen Kanal zeichnen wir mit dem Gauss'schen Weichzeichner stark weich.
Zum Ausgleich steilen wir den Schwarzkanal auf: Der stärkere Kontrast erzeugt die Illusion von Schärfe. Abschließend montieren wir das geänderte und das bearbeitete Bild teiltransparent übereinander.

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Tipp 3: Person freistellen und Hintergrund in Unschärfe laufen lassen
Aufnahmesituation: Ihr Model hat sich in ein weiches Licht gestellt oder gelegt; beispielsweise wie hier unter ein Deckenfenster in einem Hotel. Sie haben die Aufnahmesituation allerdings nicht vollständig unter Kontrolle, da Sie ja in der Öffentlichkeit sind, immer wieder laufen Leute durch das Bild.
Tipp zur Aufnahme: Wenn Sie nicht über Optiken verfügen, um die Schärfentiefe vollständig kontrollieren zu können, dann bitten Sie jemanden, dafür zu sorgen, dass niemand durchs Bild läuft. Ansonsten müssen Sie per Bildbearbeitung Hand anlegen.
Mit dem kostenlos nachrüstbaren Extrahieren-Filter (erhältlich unter www.adobe.com/support/downloads/ als Teil des optionalen zusätzlichen Filterpakets) stellen wir erst den Vordergrund frei. Mit Grün markieren wir knapp den Bereich, der erhalten bleiben soll und füllen diesen Bereich mit dem Farbeimer (hier mit der Farbe Blau). In der Vorschau beurteilen wir das Ergebnis.
Um den Hintergrund abzudunkeln, erzeugen wir einen linearen Verlauf von Transparent zu Schwarz. Diesen ziehen wir als Verlauf mit dem Verlaufswerkzeug über das auf die untere Ebene kopierte Originalbild. Darüber montieren wir teiltransparent den Freisteller.

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Tipp 4: Blasse Farben bei Unterwasseraufnahmen geschickt aufpeppen
Aufnahmesituation: Je tiefer man taucht, desto stärker wird das Licht vom Wasser gefiltert. Das merkt man schon nach wenigen Metern Tauchtiefe beim Rotanteil des Lichtes. Die Farben werden blass. Um eine nachträgliche Bildbearbeitung kommt man selten herum.
Tipp zur Aufnahme: Das entscheidende Element bei Unterwasserfotos ist nicht die Kamera! Es ist das Licht, das zur Verfügung steht. Bei integriertem Blitz gilt: immer so nah ran wie möglich! Bei externem Blitz gilt zusätzlich: Blitz weg von der optischen Achse, damit Schwebeteilchen im Wasser nicht auf den Sensor reflektieren.
Rufen Sie Bild/Korrekturen/Gradationskurven auf. Zwei Klicks mit der Weiß- und der Schwarzpipette auf einen weißen Stachel und den schwarzen Bereich im unteren Teil des Fischauges sorgen für die grundlegende Korrektur.
Noch ist das Foto etwas zu dunkel. Die Helligkeitseinstellung nehmen wir über den Ebenenmodus Negativ multiplizieren vor. Verdoppeln Sie die Hintergrundebene. Markieren Sie diese Ebene via Mausklick und wählen Sie den Modus Negativ multiplizieren im Ebenen-Fenster. Die Feineinstellung erfolgt wie in den nebenstehenden Beispielen mit dem Schieberegler; die oberste Ebene sollte auch hier teilweise durchsichtig sein.