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Verbindung im ganzen Haus

WLAN Mesh Router bis 300 Euro im Test

Mesh-Router bringen WLAN ohne großen Verlust an Bandbreite in alle Räume. Wir haben Lösungen unter 300 Euro im Vergleichstest.

Autor: Michael Seemann • 25.10.2017 • ca. 3:15 Min

Netgear Orbi RBK40 Testsiegel
Mesh-WLAN-Set RBK40 von Orbi gewinnt den ersten Platz im PC-Magazin-Test.
© Orbi - Testsiegel PC-Magazin

Bereits mit zwei drahtlos verbundenen Zugangspunkten sollen schicke WLAN-Mesh-Router-Sets für eine ausgewogene WLAN-Abdeckung zu Hause sorgen. Die Einrich­tung der Geräte läuft dabei komfortabel per App. In unserem Vergleichstest treten fünf aktuelle Mesh-Router-Systeme unter 300 Euro gegeneina...

Bereits mit zwei drahtlos verbundenen Zugangspunkten sollen schicke WLAN-Mesh-Router-Sets für eine ausgewogene WLAN-Abdeckung zu Hause sorgen. Die Einrich­tung der Geräte läuft dabei komfortabel per App. In unserem Vergleichstest treten fünf aktuelle Mesh-Router-Systeme unter 300 Euro gegeneinander an. Außer Kon­kurrenz haben wir bei den Messungen der Übertragungsraten eine aktuelle Fritzbox samt AC-WLAN-Repeater als alternatives Mesh-System mitlaufen lassen.

Mesh-WLAN früher und heute

Tatsächlich ist die Idee eines drahtlos ver­bundenen oder "vermaschten" Netzwerks nicht besonders neu. Doch scheiterte die effektive Weiterleitung von Daten zunächst an der WLAN-Technik. WLAN-Chipsätze mit nur einem Funkmodul, die in nur ei­nem Frequenzband bei geringer Bandbreite funkten, waren als drahtlose Brückenköpfe für Mesh-Systeme einfach nicht geeignet.

Doch in den vergangenen Jahren hat die Leistungsfähigkeit der WLAN-Technik enorm zugelegt, sodass auch drahtlose Verbindungen zwischen Mesh-Zugangs­punkten wieder interessant werden. Denn aktuelle WLAN-Chipsätze sind inzwischen fast ausnahmslos mit zwei Funkmodulen ausgestattet. Ein Mesh-Zugangspunkt kann damit über das 2,4-GHz- und das 5-GHz-Band (Dualband) kommunizieren. 

In unserem Vergleichstest gehen mit Goog­le Wifi und TP-Link Deco M5 zwei solcher Dualband-fähigen Mesh-Systeme mit je zwei Funkmodulen (1 x 2,4 GHz und 1 x 5 GHz) ins Rennen. Dualband-Mesh-Systeme setzen ihre beiden Funkmodule sowohl zur Kommunikation mit angeschlossenen WLAN-Clients als auch für die Verbindung zwischen den Zugangspunkten ein.

Netgear Orbi Update im Browser
Das Firmware-Update von Netgear Orbi mussten wir zunächst im Browsermenü anstoßen.
© Orbi - Screenshot PC-Magazin

Drittes Funkmodul als Backbone

Neben den Dualband-Sets gibt es auch Mesh-Systeme mit drei Funkmodulen (1 x 2,4 GHz und 2 x 5 GHz) je Zugangspunkt, die auch – nicht ganz korrekt – als Triband-Sys­teme bezeichnet werden. Denn tatsächlich handelt sich ebenfalls um Dualband-Gerä­te, allerdings mit drei separaten Funkmodu­len. Dabei wird das dritte Funkmodul einzig und allein als "Übertragungskanal" oder "WLAN-Backbone" für den Datentransport zwischen den Mesh-Zugangspunkten ein­gesetzt. 

Netgear verwendet hierbei auch den Begriff Backhaul. Ein solcher Backbone muss seine Übertragungsleistung nie mit einem angeschlossenen WLAN-Client tei­len, was wiederum die Übertragungsleis­tung des Mesh-Systems erhöht. Mit dem Asus Lyra und den beiden Orbi-Systemen RBK30​ und RBK40​ haben wir gleich drei solcher Triband-Mesh-Router für bis zu 300 Euro in unserem Test. 

Das zum Testzeitpunkt nur als Dreierpack-Version erhältliche Lyra-System von Asus soll im Oktober auch als Zweier-Variante für etwa 300 Euro zu kaufen sein. Das hat uns zu­mindest der Produktmanager von Asus ver­sichert. Aus diesem Grund haben wir Lyra mit in unser Testfeld genommen.

Einrichtung der Mesh-Systeme 

Alle Mesh-Router ließen sich komplett über eine komfortable App voll funktionsfähig einrichten. Bei Google Wifi und TP-Link Deco M5 wurde zudem auf eine Webober­fläche für den Browser-Zugriff von PC oder Notebook aus komplett verzichtet. Hier läuft die gesamte Steuerung des Mesh-Sys­tems allein über die App am Smartphone (oder Tablet). 

Bei beiden Geräten erfolgte auch gleich nach der Einrichtung ein auto­matisches Firmware-Update. Das Firmwa­re-Update bei Asus Lyra und auch bei den beiden Orbi-Systemen von Netgear funk­tionierte zunächst nicht über die App, ließ sich aber dann über die Browser-Oberfläche der Produkte anstoßen. 

Interessant: Bei Netgear lässt sich nicht nur der Orbi-Router mit seinen umfangreichen Einstellungs­möglichkeiten via Browser aufrufen, son­dern auch der Orbi-Satellit. Während bei Asus und Google der erste Zugangspunkt automatisch als Mesh-Router konfiguriert wird, bieten Netgears Orbi-Systeme und TP-Links Deco auch einen alternativen Access-Point-Modus an.

Testverfahren Mesh-Router

Alle Mesh-WLAN-Router werden von uns in den Kategorien Ausstattung/Funktionalität, Übertra­gungsleistung, Einrichtung/Bedienung und Ser­vice getestet. Am stärksten gewichtet wird die Übertragungsleistung, die wir als Nettodatenrate zwischen zwei Mesh-Zugangspunkten und daran angeschlossenen Clients messen. Der erste Mess-Client hängt per LAN-Kabel am Mesh-Router, der zweite Client wird einmal per LAN-Kabel und einmal über WLAN mit dem entfernten Zugangs­punkt des Mesh-Systems verbunden.

Messung zwischen zwei Zugangspunkten: Auch bei Testgeräten, die mit mehr als zwei Zugangspunkten geliefert wurden, haben wir uns auf die Messung der Netto-Datenraten zwischen zwei Zugangspunkten und den daran ange­schlossenen Clients beschränkt.

Expertenmeinung

Auch bei den Mesh-WLAN-Sets unter 300 Euro kris­tallisiert sich heraus, dass die effektive Verteilung von Bandbreite über WLAN mit drei Funkmodulen (zwei für die Clients, eines für den Backbone) besser funktio­niert als die gemeinsame Nutzung zweier WLAN-Module für alle Verbindun­gen im Mesh, wie sie bei Dualband-Mesh-Systemen angewendet wird. 

Den­noch sollte man sich nicht zu Verallgemeinerungen hinreißen lassen. Denn dass ein Triband-Mesh-System nicht automatisch gut und ein Dualband-Mesh-System nicht automatisch schlecht ist, zeigen die Ergebnisse unseres Vergleichstests.