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Ratgeber: "Mobil im Urlaub"

Mit Smartphone und Co. im Urlaub

Wer im Urlaub nicht auf Smartphone, Tablet oder Notebook verzichten will, sollte ein paar Vorkehrungen treffen, um sorgenfrei aufbrechen zu können. Wir zeigen Ihnen worauf Sie achten müssen.

Autor: Hans Bär • 4.5.2012 • ca. 7:45 Min

Mit Smartphone und Co. im Urlaub
Mit Smartphone und Co. im Urlaub
© Archiv

Da die Deutschen nach wie vor die sprichwörtlichen Reiseweltmeister sind, kommt ein Großteil der Smartphones mit in den Urlaub. Aber auch Tablets und Notebooks sind gern gesehene Reisebegleiter, etwa um E-Books zu lesen oder seine Digi-Fotos zu speichern. Tipp 1: Beachten Sie Roaming-Gebühren ...

Da die Deutschen nach wie vor die sprichwörtlichen Reiseweltmeister sind, kommt ein Großteil der Smartphones mit in den Urlaub. Aber auch Tablets und Notebooks sind gern gesehene Reisebegleiter, etwa um E-Books zu lesen oder seine Digi-Fotos zu speichern.

Tipp 1: Beachten Sie Roaming-Gebühren im Ausland 

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Die iCloud-Funktion Mein iPad suchen findet das vermisste Gerät und zeigt dessen aktuellen Standort im Safari-Browser an.
© Hersteller/Archiv

Reisende, die die schönste Zeit des Jahres im eigenen Land verbringen, müssen sich zumindest keine Sorgen um die Roaming-Gebühren machen. Denn wer ausschließlich im nationalen Mobilfunknetz seines Providers unterwegs ist, wird beim Surfen nicht extra zur Kasse gebeten - sofern er sich für einen Mobilfunkvertrag mit Daten-Flatrate entschieden hat. Ganz anders sieht die Sache nach einem Grenzübertritt aus. Die Schlagbäume innerhalb der Europäischen Union sind zwar schon lange gefallen, doch die unsichtbaren Roaming-Grenzen sind nach wie vor intakt.

Im Juli 2010 mussten die Mobilfunknetzbetreiber auf Druck einer EU-Kommission die Roaming-Kosten innerhalb der Europäischen Union auf den Maximalbetrag von 59,50 Euro deckeln. Darüber hinaus muss der Kunde bei Erreichen einer bestimmten Grenze per SMS explizit auf die bereits angefallenen Kosten der mobilen Internetnutzung hingewiesen werden.

Das Problem: Diese Grenze wird schneller erreicht, als man sich vorstellen kann. Schließlich ist die mobile Internetnutzung im Ausland alles andere als preisgünstig. So berechnet T-Mobile seinen Kunden je angefangenem 50-KByte-Datenblock zwischen 0,17 und 1,69 Euro, sodass der Download einer 1-MByte-Dateianlage im Extremfall bis zu 35 Euro kosten kann . Vodafone verlangt zwischen 0,17 und 0,99 Euro, abgerechnet wird auch hier im 50-KByte-Takt .

Vorsicht:

Das bei Deutschen beliebte Urlaubsland Türkei ist ebenso wenig ein Mitglied der EU wie die Schweiz. Die eingangs erwähnte EU-Richtlinie zur Deckelung der Kosten gilt in diesen Ländern also nicht. Vor der Reise die Tarifoptionen prüfen.

Tipp 2: Informieren Sie sich über zubuchbare Auslands-Optionen

Die großen Mobilfunkanbieter offerieren ihren Kunden zubuchbare Optionen, mit deren Hilfe sie die Gebühren, die bei der Internetnutzung im Ausland anfallen, in den Griff bekommen.

Sie sollten sich vor Reiseantritt also unbedingt auf der Homepage Ihres Providers über die jeweiligen Angebote informieren und sich für die entsprechende Zusatzoption entscheiden.

Bei T-Mobile nennt sich diese Zusatzoption, die kostenlos zu einem Mobilfunkvertrag dazu gebucht werden kann, Travel & Surf . Sehr gut ist, dass Sie die Option ad hoc aktivieren können: Nachdem sich Ihr Smartphone in einem ausländischen Mobilfunknetz eingewählt hat, erhalten Sie eine SMS von T-Mobile, die Ihnen die im Ausland verfügbaren Tarifoptionen erläutert.

Derzeit stehen drei Varianten zur Auswahl: DayPass S (maximal zehn MByte, zwischen 1,95 und 24,95 Euro), DayPass M (maximal 50 MByte, 4,95 bis 6,95 Euro) und WeekPass. Die in Sachen Preis-Leistungs-Verhältnis beste Option ist der WeekPass. Für 14,95 Euro können Sie sieben Tage lang im europäischen Ausland unbegrenzt mobil surfen. Allerdings wird die Zugangsgeschwindigkeit nach einem Datenumsatz von 100 MByte gedrosselt.

Vodafone stellt seinen Kunden ebenfalls mehrere optionale Tarife für die mobile Internetnutzung im Ausland zur Verfügung. Innerhalb Europas bezahlen Sie zwei Euro für 24 Stunden respektive 25 MByte. Sieben Tage oder 50 MByte schlagen mit fünf Euro zu Buche. Darüber hinaus bietet Vodafone auch die Option ReiseFlat Data an. Allerdings kann diese Variante nur in Verbindung mit bestimmten Mobilfunkverträgen gebucht werden.

Tipp 3: Kaufen Sie im Urlaubsort eine Prepaid-Karte

Die unter Vielreisenden beliebteste Möglichkeit, um im Ausland zum günstigsten Tarif mobil ins Internet zu gelangen, dreht sich um den Kauf einer Prepaid-Karte. Solche Karten erhalten Sie nahezu auf der ganzen Welt zu zivilen Preisen. Allerdings sind die Voraussetzungen, die zum Erwerb einer solchen Karte zu erfüllen sind, von Land zu Land verschieden.

Um im spanischen Supermarkt oder an einem griechischen Zeitungskiosk keine böse Überraschung zu erleben, ist es unumgänglich, sich vor Reiseantritt über die Voraussetzungen zu informieren und sich auch gleich den günstigsten Mobilfunkanbieter zu notieren. Sehr gute Informationen zu diesem Thema bietet Teltarif.de.

Der Nachteil dieser Variante: Da in Ihrem Smartphone nicht die Original-SIM-Karte steckt, sind Sie nicht unter Ihrer gewohnten Telefonnummer erreichbar. Zudem lassen sich alternative SIM-Karten nur auf netlockfreien Smartphones, also auf Geräten, die nicht an einen bestimmten Provider gebunden sind, nutzen. Gut haben es Urlauber, die in einem Hotel absteigen, das ihren Gästen einen kostenlosen oder zumindest preisgünstigen WLAN-Zugang bietet.

Tipp 4: Schützen Sie Ihre Daten vor Missbrauch 

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Mit dem iPhone kann der Anwender den Zugriff auf bestimmte Apps mit einer PIN-Eingabe schützen.
© Hersteller/Archiv

Notebook-Besitzer legen vor dem Reiseantritt eine Extraschicht ein: Wer mit seinem Notebook verreist und sicherstellen will, dass die auf dem Gerät gespeicherten Daten nicht in die Hände Dritter fallen können, muss sie erst löschen. Denn was nicht da ist, kann auch nicht missbraucht werden. Vorher müssen Sie diese Daten aber sichern, um sie nach dem Urlaub wieder einspielen zu können. Gute Dienste beim rückstandsfreien Löschen von Daten liefert nach wie vor der kostenlose Klassiker Heidi Eraser .

Eine Alternative zum Löschen ist das Verschlüsseln wichtiger Daten. Und auch hier stehen Ihnen mehrere Optionen zur Auswahl. Ist auf Ihrem Notebook Windows 7 Professional oder Ultimate installiert, können Sie auf die zur Grundausstattung gehörende Komponente BitLocker zurückgreifen. Nutzen Sie eine andere Windows-Version oder wollen Sie das Microsoft-Tool nicht einsetzen, hilft ein weiterer Klassiker weiter: das Open-Source-Tool TrueCrypt.

Aber auch Smartphones lassen sich entsprechend konfigurieren, um den Zugriff zu sperren. Nach dem Hochfahren des Geräts greift zunächst einmal die SIM-Karten-Sperre, die die Eingabe der passenden PIN erfordert. Die zweite Hürde, die ein Unbefugter nehmen muss, ist die geräteigene Sperrfunktion, die zum Einsatz kommt, wenn das Smartphone aus dem Ruhezustand geweckt wird.

Dieser Schutzmechanismus unterstützt - je nach verwendetem Gerät - das Entsperren mittels PIN, Passwort und Muster. Auf einigen Smartphones, auf denen bereits Android 4.x läuft, können Sie hierbei sogar auf die neue Gesichtserkennung zurückgreifen.

Anwender, die es noch einen Tick sicherer wollen, können sogar den Start von Apps schützen, etwa um es Unbefugten unmöglich zu machen, die eingerichteten E-Mail-Konten zu checken oder einen Blick auf den eigenen Facebook-Account zu werfen. Android-Nutzer greifen zur kostenlosen App Smart App Protector. Damit können Sie den Start jeder beliebigen Anwendung mittels PIN schützen.

iPhone und Co. verfügen ab Werk über so eine Funktion, die Sie über Einstellungen/Allgemein/Einschränkungen erreichen. Aktivieren Sie die Einschränkungen, lassen sich unter anderem Safari, YouTube und die App-Installation per PIN schützen.

Apropos zusätzliche Sperre: Haben Sie auf Ihrem Smartphone ein Exchange-E-Mail-Konto eingerichtet und hat der Server-Administrator die entsprechende Sicherheitsrichtlinie aktiviert, können Sie dieses E-Mail-Konto erst dann nutzen, wenn Sie die Display-Sperre aktivieren. Dieser Schutz lässt sich dahingehend erweitern, dass nach der mehrmaligen Falscheingabe der PIN die Gerätedaten automatisch gelöscht werden.

Tipp 5: So gehen Sie vor wenn das Gerät weg ist

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Sie sollten sich vor dem Reiseantritt auf der Webseite Ihres Mobilfunkanbieters nach speziellen Datentarifen für das Ausland umsehen.
© Hersteller/Archiv

Sollte Ihnen Ihr Tablet oder Smartphone im Ausland abhandenkommen, müssen Sie gleich doppelt in den sauren Apfel beißen: Zum einen ist der Verlust des teuren Geräts zu bedauern, zum anderen können die auf dem Smartphone gespeicherten Daten in die Hände Dritter gelangen. Nur gut, dass es sowohl für iOS als auch Android spezielle Apps gibt, mit denen sich ein Gerät lokalisieren lässt. Dabei spielt es keine Rolle, ob die SIM-Karte bereits entfernt wurde, da die Lokalisierungsfunktion auf der in den Geräten integrierten GPS-Ortung vertraut.

Und auch die Fernlöschung ist unabhängig von einer bestehenden Mobilfunkverbindung möglich. Sobald sich das Gerät in einem WLAN anmeldet, wird der entsprechende Befehl über das Internet initialisiert. Besitzer eines Android-Smartphones greifen zu Apps wie Lookout Security & Anti Virus, Security Pro AVG oder Kaspersky Mobile Security. Nutzer eines iOS-Geräts müssen hingegen kein Geld in eine zusätzliche App investieren, da die im aktuellen Betriebssystem integrierte iCloud-Funktion Mein iPad suchen perfekt ist.

Tipp 6: Seien Sie bei öffentlichen Internet-Terminals vorsichtig

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Nutzer, die mit Ihrem Smartphone im Ausland rund um die Uhr online sind, müssen sich nicht wundern, wenn ihre Mobilfunkrechnung so hoch ist.
© Hersteller/Archiv

Selbst Anwender, die sich im Urlaub entspannen wollen und auf das Mitnehmen von Smartphone, Tablet und Co. verzichten, wollen ab und zu ins Internet, etwa um sich über die Ergebnisse der Fußball-Bundesliga zu informieren. In solchen Fällen wird das Internet-Terminal des Hotels angesteuert oder das nächstgelegene Internet Cafe besucht. Doch auch hier lauern Gefahren. Denn wer an einem öffentlichen Rechner sitzt, hat nicht die geringste Kontrolle über das System.

Zudem ist nicht auszuschließen, dass auf dem Terminal eine Software läuft, mit der sich die Benutzer komplett überwachen lassen. Spezielle Programme zeichnen alle Tasteneingaben auf und schießen in regelmäßigen Abständen Bildschirmfotos. Solche Anwendungen, die unter anderem in Unternehmen zur Überwachung der Angestellten zum Einsatz kommen, gibt es zuhauf.

Damit lassen sich auch Schutzmechanismen wie SSL aushebeln, da der Überwacher anhand der Screenshots alle Handgriffe des Anwenders nachvollziehen kann. Aus diesem Grund sollten öffentlichen Internet-Rechner niemals für das Internet-Banking, das Online-Shopping oder einen Besuch bei seinem eBay-Profil genutzt werden. Kreditkartendaten sind sowieso tabu.

Tipp 7: Deaktivieren Sie die Roaming-Funktion

Nutzen Sie während Ihres Urlaubs die mobile Internetverbindung nicht, sollten Sie die Roaming-Funktion des Smartphones ausschalten. Besitzer eines Android-Geräts tippen die Menü-Taste an, wählen Einstellungen und entscheiden sich für Drahtlos und Netzwerke. In folgenden Dialog tippen sie auf Mobile Netzwerke und entfernen das Häkchen bei Daten-Roaming. Unter iOS gelangen Sie an diese Option, indem Sie die Einstellungen öffnen, auf Allgemein tippen und sich für Netzwerk entscheiden. Im folgenden Dialog schalten Sie die Funktion Daten-Roaming per Schieberegler aus.

Tipp 8: Nutzen Sie offline-Karten für Android-Smartphones

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Google Maps geht auch ohne Internet, allerding nur in einem Umkreis von 16 km. Für einen Stadtplan reicht es.
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Google hat der Android-Version seines kostenlosen Routenplaners Google Maps eine interessante Funktion spendiert, die es Ihnen ermöglicht, sich auch dann zu orientieren, wenn keine Internetverbindung besteht.

Öffnen Sie Google Maps, tippen Sie die Menü-Taste an und wählen Sie erst Optionen, dann Google Labs. Im folgenden Dialog sind einige Zusatzfunktionen aufgeführt, die sich noch in der Entwicklungsphase befinden. Eine davon - Kartenbereich vorab im Cache speichern - aktivieren Sie. Kehren Sie zur Kartendarstellung zurück und nutzen Sie die Suchfunktion, um den Kartenbereich, den Sie lokal speichern wollen, zu öffnen. Tippen Sie den Kartenausschnitt so lange an, bis die Adresse eingeblendet wird, und tippen Sie auf das Pfeil-Symbol.

Im folgenden Dialog wählen Sie dann Kartenbereich vorab im Cache speichern. Google Maps lädt daraufhin einen 16 Kilometer umfassenden Kartenbereich auf Ihr Smartphone. Prima: Um ein größeres Gebiet abzudecken, können Sie weitere Ausschnitte, die sich sogar überlappen können, laden.

Um am Urlaubsort auf die vorab gespeicherten Kartenausschnitte zuzugreifen, starten Sie Google Maps, öffnen die Optionen und wählen Cache-Einstellungen und Vorab im Cache gespeicherten Kartenbereiche. Die Navigation ist auf diese Weise zwar nicht möglich, dafür halten Sie aber einen digitalen Stadtplan in der Hand, der auch ohne Internetverbindung funktioniert.

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