HDMI: So funktioniert das digitale Kabelformat
Im Zuge des hochauflösenden Fernsehens wurde eine neue Schnittstelle etabliert: HDMI. Sie erlaubt die Übertragung von Bild und Ton in bester Qualität, und das in einem Kabel. Was hinter HDMI steckt, haben wir für Sie zusammengestellt.
- HDMI: So funktioniert das digitale Kabelformat
- Welche Bild- und Tonformate gibt es?
- Alles rund ums Kabel

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High Definition Multimedia Interface (kurz HDMI) ist eine ab Mitte 2003 entwickelte Schnittstelle für die volldigitale Übertragung von Audio- und Videodaten in der Unterhaltungselektronik. Dank der digitalen Übertragung von Bild und Ton erreicht HDMI eine hohe Qualität. Zudem bietet HDMI ein zusammenhängendes Kopierschutz-Konzept. Die Schnittstelle ist äußerst flexibel und kann neben der Übertragung der Bild- und Tonsignale auch Steuersignale übergeben. Das heißt, angeschlossene Komponenten kommunizieren über HDMI. Ein einfaches Beispiel dafür ist, dass beim Einschalten des Blu-ray-Players automatisch das TV-Gerät in Betrieb geht.
Der erste Hersteller, der Ende 2003 HDMI-fähige Komponenten auf den Markt brachte, war Pioneer mit den DVD-Playern Pioneer DV-668 AV und Pioneer DV-868 AVi, dem DVD-Recorder Pioneer DVR-920 H-S sowie den Plasma-Fernsehern Pioneer PDP-434 HDE und Pioneer PDP-504 HDE. Mit den heutigen Geräten ist die HDMI-Schnittstelle bei Weitem noch nicht ausgereizt. Die Schnittstelle wird ständig weiterentwickelt, jeder Hersteller arbeitet daran, die Featureliste zu erweitern. Momentan steht man bei Version 1.3. Allerdings sagt die Versionsnummer bei einem Gerät nicht aus, welche Features es besitzt. HDMI 1.3 muss nur die Pflichtfeatures von HDMI 1.0 anbieten.
Warum HDMI?
HDMI ist eine Weiterentwicklung der DVI-Schnittstelle (Digital Visual Interface), die zunächst in der Computerbranche verwendet wurde. Diese reine digitale Schnittstelle merzte die Unwegsamkeiten der Analog-Digital- und Digital-Analog-Wandlung aus. Sie brachte einen erheblichen Qualitätssprung. Schon bald zog dieser digitale Signalweg in die Unterhaltungselektronik ein. Die Filmindustrie war aber davon nicht begeistert, da auf dem digitalen Weg Kopien verlustfrei angefertigt werden konnten.
Erst als HDMI mit dem Kopierschutz HDCP entwickelt wurde, war der Weg für eine große Verbreitung frei. Denn in jedem auf dem Markt befindlichen HDMI-fähigen Gerät kommt dieser Kopierschutz zum Einsatz. Im Gegensatz zu DVI überträgt HDMI sowohl digitale Videodaten (Bilddaten) als auch digitale Audiodaten. Und das alles in einem integrierten Kabel mit 19-poligem Miniatur-Stecker.
Fernsteuerung dank HDMI
Von Vorteil bei der HDMI-Technologie ist die Möglichkeit der Fernbedienung. Unterstützt wird das CEC-Protokoll (Consumer Electronics Control). Mit diesem Standard ist es möglich, bis zu zehn über HDMI-Kabel verbundene Komponenten mit lediglich einer Fernbedienung und nur einer Infrarot-Strecke zu steuern. Mit HDMI wurden flexible Steuerungsmöglichkeiten durch bidirektionale Daten-Übertragung realisiert. Allerdings bezeichnen viele Hersteller dieses Protokoll nicht als CEC, sondern nutzen einen eigenen Marken-beziehungsweise Produkt-bezogenen Namen. Toshiba und JVC bleiben bei der Bezeichnung "CEC".

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Panasonic wählte den Titel "VIERA-Link", Sony nennt es "Bravia-Sync", LG geht mit "SIMPLINK" ins Rennen und Samsung bezeichnet es als "Anynet+". Die Consumer Electronics Control von HDMI definiert zurzeit 16 Grundbefehle, die zur Steuerung und zum Informationsaustausch von Geräten dienen. Jeder Befehl besitzt wiederum einige Parameter und Unterbefehle. Insgesamt sind es viele Hundert verschiedene Mitteilungen, auf die ein HDMI-Gerät reagieren kann und die es aussenden darf. Das macht CEC sehr flexibel, jedoch ist es auch für Hersteller äußerst komplex einzubauen.
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